Flugzeugbauer mit Produktionsrekord Airbus triumphiert über Boeing

Bei Airbus sind 2017 deutlich mehr Aufträge für neue Flugzeuge eingegangen, als beim US-Rivalen Boeing. Allerdings schwächeln die Verkäufe des A380. Airbus- Chefverkäufer Leahy deutet daher einen drastischen Schritt an.

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Airbus triumphiert über Boeing Quelle: dpa

Toulouse Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus hat seinen größeren Rivalen Boeing bei den Flugzeugbestellungen 2017 ein weiteres Mal abgehängt. Nach Abzug von Stornierungen verbuchte Airbus Aufträge über 1109 Verkehrsflugzeuge und damit 197 mehr als die US-Amerikaner.

Mit 718 ausgelieferten Passagier- und Frachtjets gelang Airbus zudem eine neue eigene Bestmarke. Dennoch mussten sich die Europäer den Amerikanern hier geschlagen geben: Mit 763 Auslieferungen blieb Boeing wie erwartet der weltgrößte Flugzeugbauer. Im Herbst hatte die Airbus-Führung allerdings noch bezweifelt, die Marke von gut 700 ausgelieferten Jets überhaupt zu schaffen.

Denn der europäische Flugzeughersteller hatte bis zuletzt mit Problemen seiner Zulieferer zu kämpfen. Das galt vor allem für den US-amerikanischen Triebwerksbauer Pratt & Whitney, der für Antriebe des modernisierten Mittelstreckenjets A320neo verantwortlich zeichnet. Die Lösung der Triebwerksprobleme verzögerte auch die Auslieferung der Flugzeuge.

Trotz der Rekordzahlen deutete Airbus einen drastischen Schritt an: Der Flugzeugbauer will nach eigenen Angaben sein Großraumflugzeug A380 einstellen, sollte es nicht zu einem langfristigen Deal für diesen Typ mit der Fluggesellschaft Emirates kommen. Airbus- Chefverkäufer John Leahy sagte am Montag vor Journalisten: „Wenn wir nicht ein Deal mit Emirates ausarbeiten können, gibt es keine andere Wahl, als das Programm einzustellen.“

Emirates sei die einzige Fluggesellschaft, die in der Lage sei, jährlich sechs A380 für mindestens acht bis zehn Jahre zu ordern, sagte Leahy. Diese Zahl brauche Airbus, damit sich der Superjumbo rechne.

Der A380 hatte bei seiner Vorstellung vor einem Jahrzehnt großes Aufsehen erregt, aber auch hartnäckig die Frage aufgeworfen, ob es für ein so großes Flugzeug mit einer Kapazität von rund 850 Passagieren genügend Nachfrage gebe.

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