Folgen des Abgasskandals VW legt Streit mit US-Händlern für 1,2 Milliarden Dollar bei

Volkswagen kann seinen Streit mit geschädigten US-Vertragshändlern im Abgas-Skandal beilegen. Das kommt den Konzern allerdings teuer zu stehen. Im Schnitt erhält jeder Händler 1,85 Millionen Dollar.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
ARCHIV - Die US-Fahne spiegelt sich am 13.05.2009 in Chattanooga (US-Bundesstaat Tennessee) in Logo und Kühlergrill eines Volkswagen-Fahrzeugs. Foto: Friso Gentsch/dpa (Zu dpa

Washington Wegen des Abgasskandals zahlt Volkswagen seinen gut 650 US-Händlern insgesamt 1,2 Milliarden Dollar Entschädigung. Der Autohersteller bestätigte laut Gerichtsunterlagen vom Freitag eine entsprechende Einigung mit den Händlern. Im Schnitt erhalten diese jeweils 1,85 Millionen Dollar. Eine entsprechende Grundsatzvereinbarung hatten beide Seiten bereits im August getroffen. Ein Bundesrichter muss der Vereinbarung noch grünes Licht geben. Die Händler waren nach dem Bekanntwerden des Abgasskandals vor fast einem Jahr auf den Dieselautos sitzengeblieben.

Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass VW unverkäufliche Diesel-Autos von den Händlern zurückkauft, an Bonuszahlungen festhält und zudem auf geforderte Umbauten für zwei Jahre verzichtet. Zudem sollen keine Diesel-Fahrzeuge der Modelljahre 2016 und 2017 in den USA verkauft werden, wie die Anwälte der Händler weiter mitteilten. Das Unternehmen hatte im September erklärt, es sei unsicher, ob überhaupt jemals wieder Dieselautos in den USA auf den Markt kommen. Bereits seit Ende 2015 wurde der Verkauf von VW-Dieselfahrzeugen in den USA gestoppt.

Der Vergleich mit Sammelklägern und Behörden soll zudem am 18. Oktober von einem Gericht gebilligt werden. Entsprechende Unterlagen wurden am Freitag von den Anwälten eingereicht. Dabei geht es um den Rückkauf beziehungsweise die Umrüstung von 475.000 manipulierten Dieselwagen mit 2,0-Liter-Motoren. Die Einigung kostet VW bis zu 15,3 Milliarden Dollar.

Keine Einigung gibt es weiterhin für die etwa 85.000 größeren Fahrzeuge mit 3.0-Liter-Motoren, wie dem VW Touareg, dem Porsche Cayenne und dem Audi A8. Derzeit werde an einer technischen Lösung gearbeitet, um die Emissionen dieser Fahrzeuge zu reduzieren, erklärte das Justizministerium. Ein Gericht hat dem Unternehmen bis Ende Oktober Zeit gegeben, um Lösungsvorschläge für eine Reparatur einzureichen. Das könnte VW nach Analystenschätzung weitere Milliarden kosten. Zudem drohen dem Konzern weiterhin Strafen wegen der Manipulation der Abgaswerte.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%