Folienhersteller Verkauf von Klöckner Pentaplast wohl geplatzt

Die Turbulenzen an den Finanzmärkten verhindern offenbar den Verkauf von Klöckner Pentaplast. Die Offerten für den Folienhersteller blieben Insidern zufolge deutlich hinter den Erwartungen zurück.

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Mit einem Spezialgerät wird die Dicke von Folien geprüft. Quelle: picture-alliance

Frankfurt Der Verkauf des Folienherstellers Klöckner Pentaplast ist zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres geplatzt. Die Offerten für das Unternehmen aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur seien deutlich hinter den 1,5 Milliarden Euro zurückgeblieben, die sich der Eigentümer Strategic Value Partners (SVP) erwartet hatte, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Einige Bieter hätten angesichts der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten die Finanzierung nicht stemmen können, sagte einer der Insider. Schon im Herbst 2013 war ein Versuch, Pentaplast zu verkaufen, mangels Interesse auf Eis gelegt worden.

Zu den Interessenten hatte Finanzkreisen zufolge diesmal der US-Investor Apollo gehört. Der ebenfalls genannte amerikanische Kunststoffkonzern Polyone hatte ein Interesse dementiert. Mit 1,5 Milliarden Euro wäre Klöckner Pentaplast mit mehr als dem Achtfachen des operativen Gewinns (Ebitda) von knapp 180 Millionen Euro bewertet worden, ähnlich wie die börsennotierten Konkurrenten Berry, Ball und Silgan. SVP und Klöckner Pentaplast wollten sich zu dem Verkaufsprozess nicht äußern.

SVP war relativ billig an die Anteile an Klöckner Pentaplast gekommen. Der auf Übernahmen von Unternehmen in Notsituationen spezialisierte Investor hatte vor gut zwei Jahren durch einen Tausch von Schulden in Eigenkapital die Mehrheit übernommen. Der vorherige Eigentümer, der US-Finanzinvestor Blackstone, hatte Pentaplast zu viele Schulden aufgeladen. 2013 waren nach einem Schuldenschnitt noch 430 Millionen Euro Verbindlichkeiten übrig. Im Geschäftsjahr 2012/13 erzielte Klöckner Pentaplast mit 3100 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro. Die Firma war aus Teilen der Klöckner-Werke AG und der ehemaligen Hoechst AG (Kalle Pentaplast) entstanden, seit 2001 gehört sie Finanzinvestoren.

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