Friedhelm Loh verkauft Anteile Midea hat Mehrheit an Kuka sicher

Nach dem Voith-Konzern hat nun auch Friedhelm Loh seine Anteile an Kuka verkauft. Zusammen mit dem bisherigen Anteil und weiteren zuletzt übernommenen Papieren kommen die Chinesen jetzt auf rund 53 Prozent bei Kuka.

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Kuka: Kuka verliert weiteren Großaktionär Quelle: dpa

Der chinesische Haushaltsgeräte-Hersteller Midea hat die Mehrheit am Augsburger Roboterbauer Kuka sicher. Der hessische Unternehmer Friedhelm Loh nahm die Offerte aus Fernost an und gab seinen Anteil von zehn Prozent ab, wie er am Montag mitteilte: "Ich habe am Donnerstag die Entscheidung zum Verkauf des Aktienpakets gefällt und am Freitag umgesetzt."

Zuvor hatte schon das "Handelsblatt" darüber berichtet. Midea bietet 115 Euro je Anteilsschein - in Lohs Fall eine Summe von etwa 460 Millionen Euro. Der schwäbische Maschinenbauer Voith hatte bereits am Wochenende mitgeteilt, sein Aktienpaket von 25,1 Prozent an Midea zu verkaufen. Zusammen mit dem bisherigen Anteil und weiteren zuletzt übernommenen Papieren kommen die Chinesen jetzt auf rund 53 Prozent bei Kuka.

Die Bundesregierung, die sich um den Abfluss deutscher Technologie sorgt, wünscht sich indes, dass der Midea-Anteil letztlich nicht über 49 Prozent liegen soll. Die Chinesen erklärten sich bereit, darüber hinausgehende Aktien zum selben Preis weiterzureichen. Wer sie übernehmen könnte, lotet der Kuka-Vorstand derzeit in Gesprächen mit potenziellen Investoren aus.

Konzernspitze und Belegschaftsvertreter hatten dafür geworben, dass die beiden Großaktionäre ihre Anteile behalten. Zum Ausstieg von Voith und Loh wollte sich Kuka nicht äußern. Auch zu den aktuellen Verhandlungen lehnte der Konzern eine Stellungnahme ab. Wie schon bei der Suche nach einem - von der Politik gewünschten - europäischen Gegenangebot zur Midea-Offerte gilt der hohe Preis als Hindernis. Die Chinesen bieten insgesamt rund 4,5 Milliarden Euro. Voith bekommt für den Verkauf seiner Aktien etwa 1,2 Milliarden Euro, Loh fast eine halbe Milliarde. Die Angebotsfrist läuft noch bis zum 15. Juli.

Der hessische Unternehmer teilte mit, er habe keinen direkten Kontakt zu den Gesellschaftern von Voith. Jeder Aktionär müsse "für sich selbst aufgrund der eigenen Interessenlage entscheiden", hieß es weiter. "Nachdem Vorstand und Aufsichtsrat sowie die Arbeitnehmervertreter sich für das Angebot der Firma Midea entschieden haben, macht es keinen Sinn, als Minderheitsaktionär an Bord zu bleiben." Er wünsche Kuka eine "gute und konstruktive Zusammenarbeit" mit dem Management aus China und hoffe, "die von beiden Seiten formulierten Ziele werden Wirklichkeit". Kuka setzt darauf, mit Hilfe von Midea deutlich schneller zu wachsen, vor allem im weltgrößten Robotermarkt China.

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