Für Atom-Moratorium Eon will 380 Millionen Schadenersatz

Wegen entgangener Gewinne verlangt der Energiekonzern Eon 380 Millionen Euro Schadensersatz von der Bundesregierung. Bei der Klage handelt es sich nur um eine von vielen – eigentlich geht es um Milliarden.

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Eon verlangt Schadensersatz von der Bundesregierung – diesmal wegen entgangenen Gewinnen durch das Atom-Moratorium. Quelle: dpa

Berlin Der Energiekonzern Eon fordert von der Bundesregierung 380 Millionen Euro Schadenersatz für das dreimonatige Atom-Moratorium nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima. Dabei gehe es um entgangene Gewinne wegen der Abschaltung der Kernkraftwerke Unterweser (Niedersachsen) und Isar 1 (Bayern), sagte ein Sprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Klage sei beim Landgericht Hannover eingereicht worden, weil hier der Sitz der Kernkraft-Sparte ist.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre damalige schwarz-gelbe Koalition hatten das Moratorium im März 2011 beschlossen, die acht betroffenen Anlagen wurden anschließend für immer stillgelegt. Zuvor hatte bereits RWE eine Schadenersatzklage in Höhe von 235 Millionen Euro wegen der Biblis-Abschaltung eingereicht. Unabhängig davon haben Eon und RWE Verfassungsbeschwerde gegen die verfügte dauerhafte Stilllegung der Anlagen nach Ende des Moratoriums eingelegt - hier geht es wohl um Schadenersatz in zweistelliger Milliardenhöhe.

Eon will zudem nicht die Kosten tragen für die geplante Unterbringung von 26 Castor-Behältern aus der Wiederaufarbeitung im Ausland in anderen Zwischenlagern als in Gorleben. Die Behälter sollen nicht mehr hierhin, um keine weiteren Fakten für ein Endlager im nahen Salzstock zu schaffen - es soll bundesweit nach einem Endlager gesucht werden. „In Gorleben ist bereits ein einwandfrei geeignetes Zwischenlager vorhanden“, begründete der Sprecher der Widerspruch.

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