Gabelstapler-Hersteller Kion will in seine Entwicklungsabteilung investieren

Bis 2020 will der Gabelstapler-Hersteller Kion aus Wiesbaden den Branchenprimus Toyota ablösen. Dafür stellt er neue Entwickler ein: Sie sollen vor allem Fahrzeuge für die asiatischen Märkte konzipieren.

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Seit einem Jahr ist Kion an der Frankfurter Börse notiert. Der weltweit zweitgrößte Gabelstapler-Hersteller möchte nun so schnell wie möglich vom SDax in den MDax aufsteigen. Quelle: dpa

Wiesbaden Der Gabelstapler-Hersteller Kion will kräftig in seine Forschung und Entwicklung investieren. In China sollen in den nächsten eineinhalb Jahren bis zu 150 neue Entwickler eingestellt werden, sagte Vorstandschef Gordon Riske in einem dpa-Interview in Wiesbaden.

Der weltweit zweitgrößte Gabelstapler-Hersteller hat insgesamt elf Entwicklungszentren mit rund 950 Beschäftigten, davon vier in den Wachstumsmärkten China, Indien und Brasilien. Alleine etwa 300 Entwickler arbeiten in China. Mit den neuen Jobs will Kion vor allem Fahrzeuge für den asiatischen Raum entwickeln, aber auch Produktplattformen für andere Wachstumsmärkte entwerfen.

Die Wiesbadener haben sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 Toyota als Branchenprimus abzulösen. Dazu sollen die Marktanteile besonders in Asien und in den USA ausgebaut werden. In China will das Unternehmen laut Riske einen zweistelligen Marktanteil erreichen, derzeit sind es etwa acht Prozent. „In den USA peilen wir fünf bis sechs Prozent an, also eine Jahresproduktion von etwa 8000 Gabelstaplern in den nächsten drei Jahren“, erklärte der Manager.

Nach dem Einstieg des chinesischen Unternehmens Weichai Power als Großaktionär und dem Börsengang vor einem Jahr zog Riske eine positive Bilanz. „Wir konnten unsere Nettofinanzverschuldung deutlich reduzieren.“ Sie habe zum Jahresende bei 979 Millionen Euro gelegen, nach rund 2,7 Milliarden vor dem Einstieg des Ankerinvestors und dem Börsengang. „Außerdem haben wir mehr als ein Dutzend neue Produkte und Produktfamilien innerhalb der letzten zwölf Monate in den Markt gebracht. Das ist schon eine sehr gute, runde Bilanz.“

Kion stehe zwar nun mehr unter dem Brennglas der Finanzmärkte, erklärte der Vorstandschef. „Das finde ich einerseits sehr hilfreich, weil wir von den Fragen der Investoren auch viele interessante Impulse bekommen.“ Die Investoren dürfen aber andererseits auch nicht nur von Quartal zu Quartal schauen. „Das Geschäft mit Gabelstaplern ist langfristig angelegt“, betonte der Manager.

Neben der Entwicklung von neuen Fahrzeugen für die Märkte in Asien und den USA will Kion auch die Produktion von Elektrofahrzeugen vorantreiben. Gerade wegen der neuen Abgasgesetzgebungen gebe es in diesem Segment große Chancen, weil die mit einem Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeuge unter dem Strich immer teurer werden, erklärte Riske. Das Unternehmen sei mit einem Marktanteil von 22 Prozent bereits heute der größte Hersteller und Entwickler von Elektrofahrzeugen auf der Welt: „Wir werden in den nächsten drei Jahren einiges investieren, um diese Marktführerschaft auszubauen.“

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