Gegen Lungenhochdruck Bayer beantragt Zulassung für neue Arznei

Bayer hat für ein neues Mittel gegen Lungenhochdruck die Zulassung in Europa und den USA beantragt. Konzern erwartet einen Spitzenumsatz von mehr als einer halben Milliarde Euro. Bis zum Marktstark kann es jedoch dauern.

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Laborant bei Bayer: Die neue Arznei gegen Lungenhochdruck soll 2014 auf den Markt kommen. Quelle: dpa

Frankfurt Bayer drängt mit einem neuen Medikament gegen Lungenhochdruck in Europa und den USA auf den Markt. Der Leverkusener Konzern beantragte in beiden Regionen für sein Mittel Riociguat die Zulassung für zwei Formen des Lungenhochdrucks, wie das Pharma- und Chemieunternehmen am Montag in Berlin mitteilte. Die Tablette gehört zu fünf Schlüsselmedikamenten, denen Bayer zusammen Spitzenumsätze von mehr als 5,5 Milliarden Euro im Jahr zutraut. Allein Riociguat soll Bayer einer Sprecherin zufolge einmal Umsätze von jährlich mehr als 500 Millionen Euro in der Spitze einbringen. Den Marktstart mit der Tablette peilt Deutschlands größter Arzneimittelhersteller für das Jahr 2014 an.

Bei Menschen, die unter Lungenhochdruck leiden, ist der Druck in den Lungen-Blutbahnen erhöht, wodurch die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigt und das Herz überlastet wird. Dies kann unter anderem Kurzatmigkeit, Schwindelgefühl und Ohnmachtsanfälle auslösen. Neben einer deutlich eingeschränkten körperlichen Belastbarkeit kann die Erkrankung auch zu Herzinsuffizienz bis hin zum Tod führen. Bayer beantragte die Zulassung sowohl für die Behandlung des pulmonaren arteriellen Lungenhochdrucks (PAH) als auch des chronisch-thromboembolischen pulmonaren Lungenhochdrucks (CTEPH).

Lungenhochdruck ist eine seltene Krankheit. Bislang gibt es nur wenige Medikamente gegen die Krankheit. Die Schweizer Firma Actelion war mit ihrem Mittel Tracleer bislang der Marktführer in diesem Behandlungsfeld. Tracleer konkurriert aber zunehmend mit dem Medikament Letairis der US-Biotechfirma Gilead. Weitere Arzneien sind Revatio vom US-Pharmariesen Pfizer sowie Adcirca der US-Firma United Therapeutics. (Reporter: Frank Siebelt; redigiert von Till Weber)

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