Geldautomatenhersteller Wincor überrascht mit Umsatz- und Gewinnsteigerung

Der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf hat im ersten Quartal Umsatz und Gewinn gesteigert. Börsianer sind von den Zahlen positiv überrascht. Der Vorstand jedoch bleibt skeptisch. Die Lage bleibe weiterhin schwierig.

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Mitarbeiter von Wincor Nixdorf in Paderborn: Gute Zahlen bedeuten für den Vorstand nicht automatisch eine nachhaltige Besserung. Quelle: dpa

Düsseldorf In den ersten drei Monaten des Bilanzjahres 2012/13 habe ein Umsatzplus von zehn Prozent auf 669 Millionen Euro zu Buche gestanden, teilte der Konzern am Montag im Vorfeld der Hauptversammlung mit. Der operative Gewinn (Ebita) lag nach Restrukturierungsaufwendungen wie vor Jahresfrist bei 40 Millionen Euro. Netto verdiente das Paderborner Unternehmen mit 27 Millionen Euro acht Prozent mehr. „Die Zahlen sind klar besser als erwartet“, sagte ein Börsianer in einer ersten Reaktion.

Trotz der Zuwächse bleibt der Vorstand aber skeptisch. Es sei noch keine prinzipielle Aufhellung der Rahmenbedingungen erkennbar, merkte Wincor-Chef Eckard Heidloff an. Insbesondere die Lage in wichtigen Industrienationen Europas bleibe schwierig. Für Zuversicht sorgten aber die Schwellenländer. Dort werde Wincor wachsen. Heidloff bekräftigte seine Gesamtjahresziele für 2012/13. Demnach peilt er ein Umsatzplus von lediglich zwei Prozent und einen operativen Gewinn (Ebita) von 120 Millionen Euro an. Die Investitionszurückhaltung der Banken infolge der Schuldenkrise hatte Wincor im vergangenen Jahr belastet. Bei einem Umsatz von 2,34 Milliarden Euro sackte das Ebita um 38 Prozent auf 101 Millionen Euro ab.

Wincor sucht wegen der Misere in Europa sein Heil verstärkt in den Schwellenländern. Die Produktionsverlagerung in die aufstrebenden Märkte und den damit einhergehenden Jobabbau in Deutschland lässt sich der Konzern einiges kosten: Nach 40 Millionen im vergangenen Jahr will der Vorstand für die Restrukturierungen nochmals 20 Millionen Euro in die Hand nehmen. Ziel ist es, den Geschäftsanteil der Schwellenländer in den kommenden Jahren auf 30 von derzeit 27 Prozent auszubauen. Im Zuge der Restrukturierung wurden 500 Stellen gestrichen.

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