Peking/Neu-Delhi Unter dem Druck steigender Lohnkosten in Südkorea wendet sich der US-Autokonzern General Motors verstärkt Indien zu. Die Werke dort sollten zu weltweiten Fertigungs- und Ausfuhrzentren ausgebaut werden, sagte der für das internationale GM-Geschäft verantwortliche Manager Stefan Jacoby der Nachrichtenagentur Reuters. Die Macht der Gewerkschaften in Südkorea, dem bisher wichtigsten GM-Exportstandort in Asien, sei eine „große Herausforderung“. Es gebe aber keine konkreten Pläne für Werksschließungen.
In Indien ist die Opel-Mutter seit 18 Jahren vertreten, schreibt dort aber Verluste. Mit neuen, eigens auf den indischen Markt zugeschnittenen Modellen will GM dort das Geschäft ankurbeln. So hat sich das Unternehmen aus Detroit vorgenommen, seinen Marktanteil in Indien binnen zehn Jahren auf fünf Prozent fast zu verdreifachen, wie Jacoby weiter erklärte. Von 2025 an sollen demnach jährlich 400.000 Autos an die Kunden gehen, fast sieben Mal so viele wie bisher. Der Markt habe hohes Wachstumspotenzial und die Kaufkraft der Bevölkerung steige, sagte Jacoby.
Seinen Optimismus für das künftige Indien-Geschäft begründete er vor allem mit dem neuen Regierungschef Narendra Modi, der einen Konjunkturaufschwung versprochen hat. Jacoby setzt deshalb auf ein Ende der Stagnation des Automarkts sowie auf die Marke Chevrolet bei immer wohlhabenderen Indern.