Geplante Übernahme Pfeiffer wirbt bei Anlegern für Ablehnung der Busch-Offerte

Der Maschinenbauer Pfeiffer Vacuum will die feindliche Übernahme durch die Busch-Gruppe nach wie vor verhindern. Die Aktionäre sollen sich bei der nächsten Hauptversammlung deutlich gegen die Pläne aussprechen.

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Die Busch-Gruppe möchte Pfeiffer Vacuum übernehmen. Der deutsche Maschinenbauer wehrt sich allerdings.

Düsseldorf Die vor einer feindlichen Übernahme stehende Pfeiffer Vacuum wirbt mit rasanten Zuwächsen bei den Aktionären für die Eigenständigkeit. Pfeiffer sei technologisch und finanziell sehr gut aufgestellt, „um als unabhängiges Unternehmen von den langfristigen Wachstumspotenzialen in der Vakuumindustrie zu profitieren“, erklärte Vorstandschef Manfred Bender am Dienstag. Die starken Ergebnisse des ersten Quartals seien ein Beweis dafür, dass das Management mit seiner Einschätzung richtig liege, auch die zweite Offerte der Busch-Gruppe abzulehnen.

Bei einem Anstieg von Umsatz und Auftragseingang um jeweils ein Viertel auf 137 Millionen beziehungsweise 147 Millionen Euro verdiente Pfeiffer im Auftaktquartal mit 14,8 Millionen Euro rund 66 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Bender äußerte sich zuversichtlich, dass die positive Geschäftsentwicklung auch 2018 anhalten werde.

Der Manager forderte die Anleger auf, ihre Rechte auf der Hauptversammlung am 23. Mai wahrzunehmen. Nur mit einer hohen Präsenz lasse sich sicherstellen, dass die Interessen aller Aktionäre gewahrt werden. „Die haltlosen Vorwürfe der Busch Familie gegen die Corporate Governance von Pfeiffer Vacuum belegen, dass die Busch Familie die Hauptversammlung für ihre Zwecke instrumentalisieren will.“ Das müsse verhindert werden.

Busch hatte angekündigt, auf dem Aktionärstreffen in die Offensive gehen zu wollen. Neben dem Übernahmeangebot will die Firma auch über den seit 16 Jahren amtierenden Aufsichtsratschef Michael Oltmanns diskutieren, dem sie Befangenheit vorwirft.

Die Busch-Gruppe, die bereits knapp 30 Prozent an dem Wettbewerber hält, stößt mit ihren Übernahmeplänen beim Pfeiffer-Management auf hartnäckigen Widerstand. Das Familienunternehmen bietet den Pfeiffer-Aktionären im zweiten Anlauf 110 Euro statt 96,20 Euro je Aktie. Pfeiffer würde dabei mit 1,09 Milliarden Euro bewertet. Zusätzlich winkt den Aktionären noch die Dividende von 3,60 Euro je Anteilsschein für 2016, da die Offerte erst nach dem Dividendentermin abgewickelt würde. Die im Technologieindex TecDax notierte Pfeiffer-Aktie wird aktuell mit 118,50 Euro gehandelt.

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