Zürich Trotz der Nachbesserung des Fusionsabkommens kämpft der geplante Zusammenschluss von Holcim und Lafarge zum weltgrößten Zementhersteller mit Gegenwind. Der zweitgrößte Aktionär des Schweizer Holcim-Konzerns fordert einem Insider zufolge eine weitere Nachbesserung der Vereinbarungen und auch beim drittgrößten Anteilseigner, der nach einer Beteiligungsaufstockung künftig ein gewichtigeres Wort mitzureden hat, gibt es noch Zweifel.
„Eurocement ist nicht glücklich mit der gegenwärtigen Situation“, erklärte eine mit der Situation vertraute Person am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Die Nummer zwei unter den Holcim-Eigentümern glaube, dass das Austauschverhältnis nicht gut genug sei, erklärte der Insider. Eurocement hält mehr als zehn Prozent an Holcim.
Bereits in der Vorwoche hatte Harris Associates seine Zustimmung von der Frage abhängig gemacht, wer Chef des neuen Unternehmens werde. Die Nummer drei unter den Holcim-Aktionären stockte ihre Beteiligung auf 6,38 Prozent auf, wie eine Sprecherin des US-Fonds erklärte. Ende 2014 hatte sich der Anteil noch auf 4,94 Prozent belaufen.
Der Deal kommt nur zustande, wenn sich bei der Aktionärsversammlung am 8. Mai mindestens zwei Drittel für eine Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Transaktion aussprechen. Holcim hatte Nachbesserungen beim Preis durchgesetzt und verhindert, dass der langjährige Lafarge-Lenker Bruno Lafont wie ursprünglich geplant auch Boss des neuen Unternehmens wird .
Stattdessen soll nun Lafarge einen neuen Kandidaten vorschlagen, gegen den die Schweizer allerdings ein Veto einlegen können. Der größte Holcim-Eigentümer Thomas Schmidheiny, der gut 20 Prozent besitzt, unterstützt den Zusammenschluss.
Die Anleger trennten sich angesichts der erneuten über das Zustandekommen des Deals von den Aktien - Holcim verloren in Zürich leicht an Wert, Lafarge fielen in Paris um fast zwei Prozent.