Großer Mann für kleine Firma Ex-Fresenius-Medical-Care-Manager geht zu Magforce

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Lipps: "Faszinierende Technologie"

Ben Lipps (72) geht zum Berliner Nanotechnik-Unternehmen Magforce. Quelle: Presse

Was finden Sie so spannend am kleinen, Berliner Nanotechnik-Unternehmen Magforce, dass Sie dafür Ihren kürzlich erreichten Ruhestand im sonnigen Kalifornien gleich wieder aufgeben?

Lipps: Neue Technologien haben mich schon immer interessiert. Magforce hat mit der NanoTherm® Therapie eine äußerst spannende und innovative Technologie entwickelt. Die Bekämpfung eines Tumors von innen heraus, ohne gleich den ganzen Körper in Mitleidenschaft zu ziehen, das hat mich einfach fasziniert.

Werden Sie überhaupt in Berlin präsent sein - oder von USA aus arbeiten?

Deutschland war für mich in den letzten zwölf Jahren natürlich immer ein zentraler beruflicher Bezugspunkt, also wird sich daran nicht viel ändern. Natürlich passiert in einer globalisierten Welt auch sehr viel digital. Ich tausche mich mit dem Vorstand des Unternehmens regelmäßig in Telefon- und Videokonferenzen sowie über E-Mail aus. Sonst treffen wir uns persönlich entweder in Deutschland oder hier in den USA, denn gerade in den USA sehe ich bedeutendes Geschäftspotenzial. 


Welches Potenzial trauen Sie der Technik zu?

Lipps: Die Magforce-Technologie hat das Potenzial, das Leben vieler Patienten grundsätzlich zu verbessern; sei es direkt als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Therapieoptionen, zum Beispiel Strahlen- oder Chemotherapie. Krebs ist eine fürchterliche Erkrankung. Weltweit werden jährlich mehr als zwei Millionen Menschen mit Hirn-, Kopf-, Nacken- und Prostatakrebs diagnostiziert. Die vorhandenen Therapieoptionen sind meines Erachtens alle unzureichend. Es gibt also viele Entwicklungsmöglichkeiten für neue Behandlungen wie die NanoTherm-Therapie.

Was wollen Sie anders machen als ihre Vorgänger  um die Technik endlich an die Kliniken und Patienten zu bringen - und zu einem wirtschaftlichen Erfolg werden zu lassen?

Lipps: Magforce hatte bisher ja eher das Problem, dass die Technologie und die NanoTherm® Therapie in den Fachkreisen nicht ausreichend bekannt bzw. anerkannt sind. Das liegt aber weniger an der Technologie an sich. Entwicklungs- und Kommerzialisierungszyklen neuer Technologien dauern nun einmal mehrere Dekaden. Die Anerkennung der NanoTherm-Therapie in den Fachkreisen zu gewinnen und die Kommerzialisierung voranzutreiben, kann ich als neuer CEO durch weitere, internationale Kanäle auf dem Gebiet der Medizintechnik breit transportieren und unterstützen.

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