Hauptversammlung BMW-Aktionäre loben Elektroauto-Strategie

Noch sind die Verkaufszahlen des BMW-City-Flitzers i3 niedrig. Doch die Aktionäre von BMW tragen die Elektro-Strategie des Vorstands auf der Hauptversammlung mit. Der Konzern will den Gewinn 2014 kräftig steigern.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
der Münchner Konzern BMW brachte im Herbst den Cityflitzer i3 auf den Markt. Quelle: obs

München Trotz hoher Kosten und niedriger Verkaufszahlen tragen die Aktionäre von BMW die Elektro-Strategie des Vorstands mit. Der Konzern habe „die Zeichen der Zeit richtig erkannt“, sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Donnerstag auf der Hauptversammlung in München. „Elektromobilität hat Zukunft - auch hier in Europa“, sagte BMW-Chef Norbert Reithofer. In Deutschland müsse aber die Förderung ausgebaut werden.

Befeuert von der Politik hatte die Elektromobilität als umweltfreundliche Antriebsform vor ein paar Jahren in der Autobranche für große Euphorie gesorgt. Doch Milliardeninvestitionen und Skepsis bei der Kundschaft, die von der geringen Reichweite von Elektroautos abgeschreckt wurde, ließen die Begeisterung verpuffen. BMW hielt dennoch an ihrer Elektro-Strategie fest. Im Herbst brachten die Münchner den elektrischen City-Flitzer i3 auf den Markt, in Kürze folgt der Hybrid-Sportwagen i8. Hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für entsprechende Werbekampagnen lasteten zuletzt immer wieder auf dem Gewinn. Vom i3 wurden im ersten Quartal 2022 Exemplare an zahlende Kunden ausgeliefert. Im Gesamtjahr 2014 wird ein Absatz von rund 20.000 Stück erwartet. Zum Vergleich: Insgesamt will BMW in diesem Jahr rund um die Welt mehr als zwei Millionen Autos verkaufen.

Der i3 und der i8 sollen allerdings das Image als innovativer und nachhaltiger Oberklasse-Autobauer befördern und dazu beitragen, dass BMW den Vorsprung im Premiumsegment gegen Audi und Mercedes auch in Zukunft verteidigen kann. „Wer an der Spitze steht, für den gibt es nur eine Option: an der Spitze zu bleiben“, sagte Reithofer. Der Gewinn soll in diesem Jahr deutlich steigen, das bedeute ein Plus „im Übergang zwischen ein- und zweistelligem Prozentbereich“, bekräftigte der Konzernchef.

Aktionärsvertreterin Bergdolt lobte mit Blick auf die jüngsten Rekordzahlen: „Es läuft rund, sehr rund.“ Bedenken äußerte sie wegen der großen Abhängigkeit von China, wo ein Großteil des Gewinnes erwirtschaftet wird. Dies sei "ein bisschen beängstigend". Das Land könne schließlich "seine Märkte zumachen". Kritik übte Bergdolt wie auch Felix Schneider von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger an der Wiederwahl von Franz Haniel und Wolfgang Mayrhuber in den BMW-Aufsichtsrat. Die beiden seien zwar hochqualifiziert, hätten aber zu viele andere Mandate. Haniel ist Aufsichtsratschef von Metro, Mayrhuber bei der Lufthansa und Infineon. Die beiden Manager wurden dennoch mit großer Mehrheit wiedergewählt.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%