Haustarifvertrag Volkswagen bietet zwei Prozent Lohnaufschlag

In Hannover verhandeln der VW-Konzern und die IG Metall über den Haustarifvertrag für 120.000 Beschäftigte. Der Autobauer bietet nun zwei Prozent Lohnaufschlag – Betriebsratschef Osterloh drohte zuvor mit Warnstreiks..

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Der Verhandlungsführer von Volkswagen hat ein erstes Angebot vorgelegt. Quelle: dpa

Hannover In den Tarifverhandlungen für rund 120.000 Volkswagen-Beschäftigte hat das Unternehmen ein Angebot vorgelegt. Dies sehe vor, die Entgelte ab Mai um 2 Prozent anzuheben - mit einer Laufzeit von 12 Monaten, sagte VW-Verhandlungsführer Martin Rosik am Donnerstag nach der zweiten Verhandlungsrunde in Hannover. Zusätzlich sei für Februar bis April eine Einmalzahlung von 200 Euro vorgeschlagen worden.

Dieses Angebot für einen Haustarifvertrag bei VW orientiert sich am Arbeitgebervorschlag in den Tarifverhandlungen für die übrige Metallbranche. Die IG Metall hatte 6 Prozent mehr Lohn gefordert.

Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte zuvor mit möglichen Warnstreiks gedroht: „Einen Eiertanz, wie ihn die Arbeitgeber in der Fläche der Metall- und Elektroindustrie aufführen, brauchen wir nicht. Wenn der VW-Vorstand sich aber genauso unsinnig verhält, dann können wir - genau wie die Kollegen in der Fläche - auch anders“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Die Forderungen lägen lange genug auf dem Tisch. „Es ist ein Zeichen des nötigen Respekts gegenüber den Kolleginnen und Kollegen, dass das Unternehmen jetzt zügig mit uns in ernsthafte Verhandlungen eintritt“, betonte Osterloh. Die Forderung nach 6 Prozent mehr Lohn orientiert sich an der Forderung in den Metall-Tarifverhandlungen.

Rosik betonte: „Wir haben der IG Metall deutlich gemacht, dass im Gegenzug ein Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung erforderlich ist.“ Volkswagen stehe vor enormen Herausforderungen. Als Beispiel zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit nannte Rosik die Arbeitszeitflexibilität: Volkswagen wolle eine Quote vereinbaren, um nötigenfalls die Arbeitszeit auf bis zu 40 Stunden pro Woche ausweiten zu können. Außerdem sagte er, eine zukunftssichere Ausbildung sei im gemeinsamen Interesse.

Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif und läuft Ende Januar aus. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der Finanztochter aus Braunschweig.

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