Heidelberger Druck Druckmaschinenbauer übernimmt Zulieferer

Der kriselnde Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck kauft den Branchenzulieferer Printing Sytems Group (PSG). Konzernchef Gerold Linzbach erhofft sich einen zusätzlichen Umsatz in Millionenhöhe.

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„Das Unternehmen ist profitabel und bringt uns einen zusätzlichen Umsatz von 130 Millionen Euro“, kommentiert Konzernchef Gerold Linzbach die Übernahme. Quelle: dpa

Düsseldorf Der seit Jahren kriselnde Maschinenbauer Heidelberger Druck baut sein Servicegeschäft mit einem Zukauf aus. Der Konzern übernimmt den Branchenzulieferer Printing Systems Group (PSG) mit 400 Mitarbeitern von der Investmentfirma CoBe Capital, wie Heidelberg am Dienstag mitteilte.

„Das Unternehmen ist profitabel und bringt uns einen zusätzlichen Umsatz von 130 Millionen Euro“, sagte Konzernchef Gerold Linzbach im Interview mit Reuters. Heidelberg arbeite seit Jahrzehnten mit der PSG zusammen. Der Zukauf sei ein Schritt auf dem Weg, den Bereich Service und Verbrauchsmaterialien auf über 50 Prozent am Gesamtumsatz auszubauen. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

An der Börsen griffen die Anleger zu. Die im SDax notierten Aktien legten um 6,6 Prozent auf 2,33 Euro zu.

Die Finanzkrise und der Vormarsch des Internet ließen die Nachfrage nach Druckmaschinen in den vergangenen Jahren einbrechen. Der Weltmarktführer für Bogenoffsetdruckmaschinen steuerte mit Stellenstreichungen gegen und stellte den Bau von Maschinen zur Weiterverarbeitung teilweise ein.

Erstmals nach fünf Jahren hatte Heidelberg im Bilanzjahr 2013/14 (per Ende März) wieder schwarze Zahlen geschrieben. Das laufende Jahr wird allerdings nochmals von Sonderabschreibungen belastet. „Das ist das Jahr der Bereinigung“, betonte Linzbach. Ab April starte Heidelberg dann mit weißer Weste durch.

Der Abbau von rund 1000 Stellen und damit verbundene Aufwendungen von 72 Millionen Euro hatten den Weltmarktführer für Bogenoffsetdruckmaschinen zuletzt tiefer in die roten Zahlen gedrückt. Nach Steuern betrug der Verlust nach drei Quartalen 95 Millionen Euro gegenüber einem Minus von 40 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Ohne die Sondereinflüsse verdienten die Heidelberger 29 Millionen Euro nach zehn Millionen Euro im Vorjahr.

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