Auch im Russland-Geschäft musste Henkel einen Dämpfer hinnehmen. Ende August hatte die russische Verbraucherschutzbehörde Knall auf Fall Waschmittel europäischer Hersteller aus dem Verkehr gezogen. Die Begründung: die Produkte hätten gegen die Schadstoffbestimmungen verstoßen, teilte die Moskauer Verbraucherschutzbehörde mit. Betroffen waren auch Produkte von Henkel.
Unterschiedliche Erwartungen
Im Vorfeld der Quartalszahlen hatte es bereits Abstufungen einiger Bankhäuser gegeben. Die Schweizer Bank Credit Suisse senkte Henkel von „Neutral“ auf „Underperform“ und das Kursziel von 94 auf 90 Euro.
Die Aktien des Konsumgüterkonzerns hätten sich in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt und nun sehe es so aus, als ob die wichtigsten Impulsgeber für den Kurs sich nun totgelaufen hätten, so die Begründung von Molly Eggleton in einer Studie. Die Analystin geht von einem langsameren Wachstum und schwächeren Gewinnen aus.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Henkel vor Zahlen auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 84 Euro belassen. Die Experten befürchteten in einer Studie sogar eine Umsatzenttäuschung. Der Konzern könnte sein Wachstumsziel von 3 bis 5 Prozent auf vergleichbarer Basis für 2015 zurückschrauben. JPMorgan geht nur noch von einem Umsatzplus in Höhe von 2,2 Prozent aus.
Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hingegen belässt Henkel vor Veröffentlichung der morgigen Quartalszahlen auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 117 Euro. Das Wachstum des Konsumgüterherstellers aus eigener Kraft dürfte sich im dritten Quartal leicht verbessert haben, schrieb Analyst Heiko Feber in einer Studie.
Wegen der Kosten für die US-Markteinführung des Waschmittels Persil und des anhaltenden Margendrucks im Klebstoffgeschäft sei er mit Blick auf die Margen vorsichtiger als der Markt. Er gehe aber weiterhin davon aus, dass Henkel sein Jahresziel für die bereinigte operative Gewinnmarge (Ebit) erreichen sollte.