Henkel Konzern startet globales IT-Großprojekt

Henkel-Vorstandschef Kasper Rorsted hat ein IT-Großprojekt gestartet, mit dem der Konzern künftig alle Einkaufs-, Produktions- und Transportprozesse der drei Konzernsparten Klebstoffe, Kosmetik und Waschmittel weltweit über eine einheitliche SAP-Plattform steuern will. Eine Exklusivmeldung.

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Kasper Rorstedt Quelle: dpa

„Ohne so einen globalen Überblick kann man ein Unternehmen nicht langfristig erfolgreich steuern“, sagte Rorsted der WirtschaftsWoche. Die Federführung für das Projekt unter dem Namen One Global Supply Chain, kurz OneGSC, übernimmt eine neue Tochtergesellschaft mit rund 180 Mitarbeitern in Amsterdam. Henkel hat für OneGSC bisher schon einen dreistelligen Millionenbetrag aufgewendet. Seine volle Wirkung wird die globale IT-Plattform frühestens 2018 erreichen. Laut Rorsted soll OneGSC dann Einsparungen bei der Beschaffung und eine schnellere Belieferung der Kunden bringen, Lagerbestände reduzieren und eine schnellere Reaktion auf Veränderungen der Nachfrage rund um den Globus ermöglichen. In Kürze will der Henkel-Chef in Singapur eine Zweigstelle von OneGSC eröffnen, um auf mögliche Probleme durch Zeitverschiebungen reagieren zu können.

Zufrieden zeigt sich Rorsted mit den Fortschritten in Nordamerika. Nach dem Austausch der kompletten US-Führungsriege und der Einführung von Persil und Schwarzkopf beim weltgrößten Handelsunternehmen Wal-Mart, sei Henkel in Nordamerika wieder gut aufgestellt. „Die Ziele, die wir uns gemeinsam mit Wal-Mart gesetzt haben, haben wir erreicht“, sagt Rorsted. Mittlerweile ist Persil auch bei anderen großen US-Ketten in den Regalen. Rorsted: „Bis Ende des Jahres werden wir in den USA eine Marktabdeckung von mehr als 50 Prozent haben.“

Wissenswertes zu Henkel

Trotz der konjunkturellen Abkühlung der chinesischen Wirtschaft werde Henkel seine Strategie in der Volksrepublik nicht ändern: „An den langfristigen Investitionen, wie etwa dem Bau eines neuen Headquarters und eines Forschungs- und Entwicklungscenters, halten wir fest. Aber natürlich passen wir unsere variablen Kosten an die jeweilige Marktentwicklung auch kurzfristig an.“ Die WirtschaftsWoche hatte exklusiv berichtet, dass Rorsted schon vor einigen Wochen mit dem Abbau von rund 1200 Stellen in der industriellen Klebstoffsparte begonnen hat, die Produkte an die Automobil-, Elektronik- und Verpackungsindustrie liefert.

China mache laut Rorsted im Moment einen Umbruch von der industriellen Herstellung hin zu Dienstleistung und Handel durch. Und das spiegele sich auch in den Zahlen bei Henkel wieder. Rorsted: „Unser industrielles Klebstoffgeschäft verlangsamt sich, während das Kosmetikgeschäft immer noch zweistellig wächst.“ Eine Normalisierung erwartet Rorsted bis Mitte kommenden Jahres. „Eventuell auf einem niedrigeren Niveau, aber immer noch über dem weltweiten Wirtschaftswachstum.“

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