Hochtief ACS läutet die letzte Etappe von Hochtief ein

Das Ende des Essener Traditionskonzerns Hochtief kommt. Erwartet worden war das schon lange.

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Kommt jetzt das Ende des Essener Traditionskonzerns? Quelle: dpa

„Wann kommt das Ende von Hochtief?“ habe ich vor ziemlich genau einem Jahr in einem Kommentar gefragt. Damals jagte ein Aktienrückkaufprogramm das nächste – zugunsten der Kasse der spanischen Hochtief-Mutter ACS. Die Antwort auf die Frage ist nun klar: 2016 – fünf Jahre nach der feindlichen Übernahme.

Noch in diesem Jahr will ACS den Umbau von Hochtief abschließen und Konzernchef Marcelino Fernández Verdes als ACS-Vorstand nach Madrid zurückholen, sagte ACS-Präsident Florentino Pérez vor einigen Stunden. Erwartet worden war das schon länger.

Und warum ist das das Ende von Hochtief? Der Name wird doch vermutlich bestehen bleiben, könnte man dagegen halten. Aber nur der Name, ist die Antwort. ACS braucht keine zwei Bauunternehmen in Europa. Das Europa-Geschäft von Hochtief macht gerade mal noch neun Prozent des Umsatzes aus. Nur 3500 Mitarbeiter beschäftigt Hochtief noch in Deutschland, 1500 davon in Essen – und die Zahl der Mitarbeiter nimmt weiter ab. Zuletzt sank sie in Deutschland um fast zehn Prozent.

Hochtief wird dann zu einer Dependance und einer deutschen Marke des ACS-Konzerns beziehungsweise seiner Bau-Tochter Dragados. Die Spanier werden es als Synergieeffekte verkaufen, wenn sie von den Essener Jobs dann einen weiteren erheblichen Teil streichen. Das australische und amerikanische Geschäft wird dann voraussichtlich ja auch nicht mehr von Essen, sondern von Madrid aus gesteuert.

Skeptiker hatten das bei der Übernahme 2011, als das einstige Flaggschiff der deutschen Bauindustrie seine Eigenständigkeit verlor, so erwartet. Und sie hatten halt Recht.

 

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