Erfurt Die Erfurter Staatsanwaltschaft prüft einen Korruptionsverdacht bei IHK-Prüfungen für Gefahrguttransporte. Es solle einen regelrechten Prüfungs-Tourismus nach Erfurt gegeben haben, berichtete der MDR. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, dass sich die Ermittlungen gegen einen Fahrschulinhaber und zwei Prüfer richten, die im Auftrag der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt arbeiteten.
Den Beschuldigten werde vorgeworfen, den Prüflingen die Antworten vorab gegeben zu haben. Dafür könnten Schmiergelder geflossen sein. Rund 500 Verdachtsfälle würden geprüft. Betroffen seien Lastwagenfahrer aus ganz Deutschland, so der MDR.
Damit ein Fahrer Gefahrgut transportieren darf, muss er eine Bescheinigung zur Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße besitzen. Dazu werden über Fahrschulen Kurse angeboten, an deren Ende der Fahrer von der zuständigen IHK geprüft wird.
Die IHK wurde laut MDR vor gut zwei Jahren auf den Fall aufmerksam. Nach internen Prüfungen habe die Kammer bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet. Seit Monaten würden bei betroffenen Fahrern die Bescheinigungen wieder eingezogen.