Importzölle Elon Musk fordert von Trump höhere Zölle auf importierte Autos

Der Tesla-Chef will in China ein Werk bauen, kommt wegen strengen Regulierungen aber nicht voran. Per Twitter unterstützt er Trumps Pläne für Auto-Zölle.

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Elon Musk unterstützt Donald Trumps Forderung nach Auto-Zöllen Quelle: Reuters

New York Elon Musk ist frustriert: Seit Monaten kämpft der Tesla-Chef für den Bau einer Fabrik in China und gleichzeitig gegen Regulierungen des Landes. Mit Tweets richtet er sich direkt an US-Präsident Donald Trump und unterstützt dessen Forderung nach höheren Zöllen für importierte Autos - laut Musk sollte es eine Anpassung geben. In einer Twitter-Serie kritisiert der Unternehmer die ungleichen Einfuhrreglungen der beiden Länder.

„Denken Sie, dass die USA und China gleiche und faire Regeln für Autos haben sollten?“ schrieb Musk als Antwort auf einen Tweet des Präsidenten, der vorher . Der Unternehmer fügte an, dass China für amerikanische Autos 25 Prozent Einfuhrzoll anrechne, während die USA auf in China gebaute Fahrzeuge eine Abgabe von 2,5 Prozent erheben.

„Ich bin generell gegen Importzölle, aber die derzeitigen Regeln machen es sehr schwierig“, twitterte Musk. „Es ist, als würde man ein olympisches Rennen mit Bleischuhen laufen.“

Musk verhandelt seit längerem, mit der Shanghaier Regierung, um dort Autos zusammenzubauen. Unterschiedliche Vorstellungen in Bezug auf die Eigentümerstruktur für eine geplante Fabrik haben eine Vereinbarung aber bisher verhindert, berichtete Bloomberg News. Die chinesische Zentralregierung dränge auf ein Werk als „Joint Venture“ mit lokalen Partnern. Tesla allerdings wolle alleiniger Besitzer der Fabrik bleiben, heißt es.

China will, dass ausländische Autohersteller Joint Ventures mit lokalen Herstellern eingehen, wobei die Teilhaberschaft der ausländischen Unternehmen auf 50 Prozent beschränkt wird. „Es gibt aber fünf Elektroautobauer in den USA, die zu 100 Prozent Chinesen gehören“, twitterte Musk.

Musks Versuche, den weltweit größten Markt für Elektroautos zu nutzen, sind bislang an den Einfuhrzöllen gescheitert. Dem Tesla-Chef entgehen so lukrative Geschäfte: Laut dem chinesischen Verband der Automobilhersteller könnte der Absatz von batterieelektrischen, Plug-in-Hybrid- und Brennstoffzellenautos in diesem Jahr eine Million Einheiten übersteigen.

Zwar hatte die Nationale Kommission für Entwicklung und Reform 2016 eine Aufhebung der 50-prozentige Eigentumsbeschränkung angekündigt, bisher blieb die Regelung aber bestehen.

„Wir hatten das mit der vorherigen Regierung angesprochen, passiert ist aber nichts“, schrieb Musk. „Ich will lediglich ein faires Ergebnis, idealerweise dort, wo die Tarife / Regeln gleichermaßen moderat sind. Mehr nicht. Ich hoffe, das erscheint nicht als unangemessen.“

Die Beziehung zwischen Trump und Musk verlief seit der US-Wahl nicht ohne Differenzen: Nachdem der Präsident den Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hat, trat der Tesla-Chef von seiner Berater-Funktion im Weißen Haus zurück.

Trump wiederum hatte Musk zuletzt in höchsten Tönen zum erfolgreichen Start der SpaceX-Rakete gratuliert. Vor Journalisten lobte der Präsident vor allem die Landung der verbrauchten Booster an der Küste Floridas: „Für mich war das erstaunlicher, als die Rakete hochgehen zu sehen, weil ich das noch nie zuvor gesehen habe. Niemand hat das vorher gesehen. Wie die Booster wieder zurückkamen. Sie sind so wunderschön gelandet.“

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