In Brasilien Kartellstrafe für Pharmakonzern Merck

Weil sie Absprachen mit anderen Pharmafirmen zur Abwehr günstiger Nachahmermedikamente gehalten haben, müssen mehrere Konzerne Strafen in Brasilien zahlen – auch Merck aus Darmstadt. Der Konzern zeigt sich überrascht.

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Der Pharmakonzern Merck ist in Brasilien zu einer Kartellstrafe verdonnert worden. Quelle: dpa

Frankfurt Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck ist in Brasilien zu einer Kartellbuße verdonnert worden. Die brasilianische Kartellbehörde CADE brummte Merck wegen mutmaßlicher Absprachen mit anderen Pharmafirmen zur Abwehr günstiger Nachahmermedikamente eine Strafe von umgerechnet 1,4 Millionen Euro (4,295 Millionen Real) auf. Merck sei überrascht von der Entscheidung der Kartellbehörde, erklärte das Unternehmen dazu am Dienstag auf Anfrage. Es habe nicht gegen die Gesetze verstoßen.

Laut der Kartellbehörde hatten sich im Jahr 1999 Manager von Tochterfirmen großer Pharmakonzerne getroffen. Bei dem Treffen sei es darum gegangen, den Markteintritt günstiger Generika zu verhindern. Merck erklärte dazu, dass Unternehmen habe überhaupt kein Interesse daran gehabt, den Vertrieb von Generika in Brasilien zu erschweren. Die Darmstädter begannen nach eigenen Angaben zwei Jahre nach dem Treffen selbst damit, Generika in dem südamerikanischen Land zu verkaufen.

Das „Wall Street Journal“ hatte auf seiner Webseite zuvor über die Kartellstrafe berichtet. Dem Bericht zufolge waren andere an dem Treffen beteiligte Pharmafirmen bereits vor Jahren zu Geldbußen verdonnert worden.

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