Industriedienstleister Bilfinger erholt sich langsam von Krise

Industriedienstleister Bilfinger erholt sich langsam Quelle: dpa

Kosten für den Konzernumbau haben den kriselnden Industriedienstleister Bilfinger im dritten Quartal in die Verlustzone gedrückt. Doch im eigentlichen Geschäft lief es besser.

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Der angeschlagene Industriedienstleister Bilfinger hat nach den Worten von Vorstandschef Tom Blades noch einen langen Weg vor sich zu profitablem Wachstum. "Die Strategie greift", sagte Blades am Dienstag, "aber es geht zwei Schritte nach vorne und einen zurück." Der Vorstand sei vorsichtig optimistisch - "ich unterstreiche vorsichtig, wir müssen um jeden Schritt nach vorne hart kämpfen." Der Mannheimer Konzern erzielte im dritten Quartal bei einem leicht rückläufigen Umsatz von 998 Millionen Euro wie vor Jahresfrist einen kleinen operativen Gewinn (bereinigtes Ebita) von 21 Millionen Euro. Unter dem Strich fielen noch immer 21 Millionen Euro Verlust an.

Die Anleger griffen angesichts des Hofnungsschimmers am Horizont zu. Die Aktie des kürzlich in den SDax abgestiegenen Konzerns lag mit einem Plus von zeitweise mehr als 6,5 Prozent an der Spitze des Kleinwertesegments.

Bilfinger kämpft seit mittlerweile drei Jahren ums Überleben. Nach mehreren Chefwechseln an der Spitze des Konzerns, der unter Führung des früheren hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch wegen der Energiewende und durch Managementfehler in die Krise geriet, und einer Zerschlagung versucht Blades seit mehr als einem Jahr, das Ruder herumzureißen. Neben dem Rückschlag durch Verlust im Projektgeschäft in den USA in diesem Jahr gebe es auch erste Erfolge, erklärte der Brite. So wuchs der um Konsolidierungs- und Währungseffekte bereinigte Umsatz erstmals seit 13 Quartalen leicht, um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Gesamtjahr rechnet Bilfinger noch mit einem Rückgang um weniger als fünf Prozent statt wie bisher mit einem mittleren bis hohen einstelligen prozentualen Minus.

Während das größere Geschäftsfeld Wartung und Anlagenbetrieb (MMO) bereits besser lief, sank der Umsatz mit Ingenieurdiensten (E&T) um zwölf Prozent. Vom steigenden Ölpreis kann der Zulieferer von Ölförderern wie dem norwegischen Statoil-Konzern Blades zufolge erst ab dem zweiten Halbjahr 2018 profitieren. Dann liefen die Termingeschäfte der Ölabnehmer mit niedrigeren Preisen aus, und die Förderer könnten aufgeschobene Instandhaltungsarbeiten nachholen.

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