Innogy RWE recycelt einen Namen

Seit April hat der Energiekonzern RWE sein Geschäft mit der Energiewende in einem neuen Unternehmen gebündelt. Jetzt hat die Tochtergesellschaft, die größer sein wird als der Mutterkonzern, auch einen Namen.

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Das Ökostromgeschäft, die Stromnetze und der Vertrieb sollen künftig unter dem Namen Innogy um Kunden werben Quelle: dpa

Düsseldorf Am späten Dienstagabend lüftete RWE mit einer Lichtinstallation an der Essener Grugahalle ein Geheimnis, das eigentlich keines mehr war. Seit Wochen verdichteten sich die Informationen, jetzt ist es aber offiziell: Die neue Tochter, in der die RWE AG das Geschäft mit der Energiewende bündelt, heißt „Innogy“.

Der Konzern greift damit auf eine bewährte Marke zurück. Innogy hieß früher die Tochter in Großbritannien – und unter RWE Innogy firmierte zuletzt die für erneuerbare Energien zuständige Tochtergesellschaft. Die ist jetzt eine der Säulen des neuen Unternehmens, die anderen sind der Vertrieb und das Geschäft mit den Netzen.

Nach den Vorstellungen der RWE-Marketingabteilung soll der Name für „bunt, fröhlich und innovativ“ stehen. „Der Energiemarkt der Zukunft ist grün, dezentral und digital“, erklärte RWE-Chef Peter Terium. „Innogy ist bunt, flexibel, voller Energie und kreativer Ideen. Wir bauen den Konzern um, weil wir Vorreiter für eine nachhaltige und moderne Energieversorgung sein wollen – und zwar mit neuem Auftritt, starken Farben und frischem Wind. Das ist Innogy.“

Im Marketing-Deutsch von Terium schwingt auch eine große Portion Hoffnung mit. Innovativ muss Innogy wirklich sein. RWE reagiert mit der Abspaltung schließlich auf die lang anhaltende Krise im bisherigen Kerngeschäft der konventionellen Stromerzeugung. Innogy soll dem Konzern neues Wachstum erschließen und dem Konzern den Zugang zu neuen Investoren verschaffen.

Ende des Jahres will RWE die neue Tochter an die Börse bringen, langfristig aber die Mehrheit behalten. Mit dem Börsengang will Vorstandschef Peter Terium, der aktuell noch beide Unternehmen führt, komplett zur neuen Gesellschaft wechseln. Sein Nachfolger als RWE-Chef wird dann der bisherige Vize Rolf Martin Schmitz. Etwas 40.000 der 60.000 Mitarbeiter werden für Innogy arbeiten.

Der Name setzt sich nach Angaben von RWE aus den Begriffen „Innovation“ und „Energy“ sowie „Technology“ zusammen. Bei der Entwicklung der neuen Marke habe man „besonderen Wert auf Vielseitigkeit“ gelegt: So werde das neue „i“ in Filmen und Präsentationen animiert und stehe mit seiner Beweglichkeit für Flexibilität.

Auch legt sich RWE nicht auf bestimmte Markenfarbe fest. Vielmehr werde die Marke in ganz unterschiedlichen Farbumgebungen dargestellt. Terium: „Die Marke hat so viele Facetten wie das dynamische Umfeld, in dem wir uns heute bewegen. Märkte, Akteure und Spielregeln verändern sich. Unsere Konkurrenten können in Zukunft auch Tesla, Google und Apple heißen. Wir wollen in diesem Umfeld ein gewichtiges Wort mitreden und ganz vorne mitspielen – mit Flexibilität, Innovationskraft und Kreativität. Dafür steht Innogy.“

Konzernweit wurde die neue Marke den Mitarbeitern der neuen Tochtergesellschaft und der RWE AG bereits in einem internen Video-Chat durch Terium und Vertriebsvorstand Martin Herrmann vorgestellt. Am Mittwochabend werden die RWE-Teilnehmer am Essener Firmenlauf bereits die neue Marke auf ihren Trikots tragen. Außerdem sind an anderen deutschen Standorten und im Ausland Aktionen zur Markeneinführung geplant. Der erste größere internationale Auftritt ist im Rahmen des Internationalen Filmfestivals in Karlsbad Anfang Juli vorgesehen.

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