Jahresziele gesenkt Chemiebranche gerät ins Stottern

Die Chemiebranche rechnet 2014 nur noch mit einem Anstieg der Chemikalienproduktion um 1,5 Prozent – und senkt damit ihre Prognose um 0,5 Prozent. Der VCI-Präsident rechnet mit baldiger Besserung.

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VCI-Präsident und Merck-Chef Karl Ludwig Kley. Quelle: dapd

Frankfurt Die Chemiebranche senkt nach einem schwachen Quartal ihre Prognose für das Gesamtjahr. Der Industriezweig rechnet 2014 nur noch mit einem Anstieg der Chemikalienproduktion um 1,5 Prozent, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Bislang hatte Deutschlands drittgrößter Industriezweig nach Automobilherstellern und Maschinenbau ein Plus von zwei Prozent erwartet. Beim Umsatz wird nun ein Zuwachs von einem Prozent auf 192,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt – bisher wurde ein Anstieg von 1,5 Prozent erwartet. Die Unternehmen würden ihre Preise im Schnitt um ein Prozent senken. Zuletzt wurde noch ein Preisrückgang von 0,5 Prozent prognostiziert.

„Die deutsche Chemie musste im zweiten Quartal einen konjunkturellen Dämpfer hinnehmen. Wir rechnen aber für das zweite Halbjahr wieder mit einer leichten Belebung der Nachfrage, wenn sich die geopolitische Lage nicht weiter zuspitzt“, erklärte VCI-Präsident und Merck-Chef Karl Ludwig Kley. Insbesondere der Konflikt in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland bereiteten den Unternehmen Sorgen. Mit einer Rezession in Deutschland rechneten die Firmen aber nicht.

Im zweiten Quartal legte die Chemieproduktion nur um 0,3 Prozent zu. Der Branchenumsatz stagnierte bei 45,8 Milliarden Euro. Der Auslandsumsatz schrumpfte sogar um 0,5 Prozent. Die Firmen senkten ihre Preise im zweiten Quartal binnen Jahresfrist um 1,7 Prozent.

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