Joe Kaeser bleibt Chef Das hat er jetzt bei Siemens vor

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Joe Kaeser bremst Erwartungen an schnelle Eisenbahn-Fusion

Der gesamte Siemens-Konzern schnitt hingegen schwächer ab als von Branchenexperten prognostiziert. Im Konzern stiegen die Erlöse im abgelaufenen Quartal auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf 21,41 Milliarden Euro. Der Auftragseingang schrumpfte um neun Prozent auf 19,82 Milliarden Euro. Die Windkrafttochter Siemens Gamesa hatte bereits von rückläufigen Geschäften berichtet, der Gewinn im Industriegeschäft legte hingegen um drei Prozent auf 2,25 Milliarden Euro zu.

Analysten hatten mit einem Umsatz von 21,78 Milliarden Euro, einem Auftragseingang von 21,43 Milliarden Euro und einem Gewinn im Industriegeschäft von 2,41 Milliarden Euro gerechnet.

Vorstandschef Kaeser bekräftigte jedoch die Erwartung, dass der Konzernumsatz im gesamten Geschäftsjahr 2016/17 bis Ende September leicht wächst und das Ergebnis je Aktie auf 7,20 bis 7,70 Euro von 6,74 Euro im vergangenen Jahr steigt.

Die Erwartungen an eine rasche Fusion der Eisenbahn-Sparte mit einem Konkurrenten bremste er hingegen. "Natürlich wird man eine starke Nummer zwei bauen müssen", sagte Kaeser. Die Branche müsse darauf reagieren, dass - fast unbemerkt von den Wettbewerbsbehörden - in China durch die Fusion der Nummer eins und zwei der Weltmarktführer CRRC entstanden sei. "Aber ich würde nicht darauf wetten, dass es schnell geht." Das Geschäft von Siemens in dem Bereich sei "in gutem Zustand".

Den Namen des kanadischen Rivalen Bombardier, mit dem Siemens Insidern zufolge über eine Zusammenlegung des Zug- und des Signaltechnik-Geschäfts spricht, erwähnte Kaeser nicht. Die Gründung zweier Gemeinschaftsunternehmen zwischen Siemens und Bombardier sollte am Mittwoch Thema im Siemens-Aufsichtsrat sein, wie mehrere Insider zuvor verlauten ließen. Sitz beider Joint Ventures solle Berlin sein. Dem Vernehmen nach gibt es dazu aber noch eine Reihe offener Fragen, das Thema sei sehr komplex, hieß es. Zur nächsten turnusmäßigen Sitzung des Kontrollgremiums Ende September könnte die mögliche Allianz dann wieder auf die Tagesordnung kommen.

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