Johnson & Johnson Strafe wegen Hüftimplantat-Fehlern halbiert

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson kommt bei einem Skandal um fehlerhafte Hüftimplantate mit einer deutlich geringeren Strafe davon. Die ursprüngliche Milliardenbuße wurde nun von einem Bundesgericht halbiert.

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Patienten in Kalifornien wurden fehlerhafte Hüftimplantate eingesetzt. Quelle: Fraunhofer IPA

New York Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson kommt bei einem Skandal um fehlerhafte Hüftimplantate mit einer deutlich geringeren Strafe davon. Ein Bundesgericht in Texas halbierte nahezu die ursprüngliche Milliardenbuße, die das Unternehmen und seine Tochterfirma DePuy Orthopaedics an sechs Kläger zahlen muss. Es gebe Zweifel, ob die Höhe der Strafe verhältnismäßig sei, begründete Richter Ed Kinkeade die Entscheidung.

Im Dezember war Johnson & Johnson zu einer Zahlung von über einer Milliarde Dollar verdonnert worden. Diese wurde nun um 500 Millionen Dollar verringert. An dem Urteil, dass die Hüftimplantate fehlerhaft waren, rüttelte der Richter nicht.

Die Kläger waren Patienten aus Kalifornien, bei denen es nach dem Einsatz der Hüftimplantate zum Absterben von Gewebe, zu Knochenerosion und zu weiteren Schädigungen gekommen war. Sie hatten unter anderem vorgebracht, das Unternehmen habe damit geworben, dass die Metall-Implantate länger haltbar seien als Teile aus Keramik oder Plastik. Johnson & Johnson und seine Orthopädie-Tochter hatten jedwedes Fehlverhalten bestritten. Sie stoppten den Verkauf der Teile 2013 nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA die Kontrolle von künstlichen Hüften verschärfte.

Im selben Jahr einigten sich Johnson & Johnson und DePuy bei mehr als 7000 Klagen auf einen Vergleich und zahlten dafür 2,5 Milliarden Dollar.

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