Kampf um Talente Apple verpflichtet ehemaligen Tesla-Vize

Im Silicon Valley tobt ein harter Kampf um die automobilen Vordenker. Nun soll Apple für das „Project Titan“ einen ehemaligen Spitzenmanager von Tesla verpflichtet haben.

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Als Tesla seine rein batteriebetriebene Oberklasse-Limousine Model S vorstellte, war man beim Design noch auf Nummer Sicher gegangen: Die große Fließheck-Limousine, gezeichnet vom früheren Mazda-Chefdesigner Franz von Holzhausen, trat mit gefälligen Formen und Proportionen auf, wagte sich aber stilistisch noch nicht auf Neuland. Nicht einmal in der Frontpartie: Hier simulierte bisher stets eine glänzend schwarz lackierte Fläche einen Kühlergrill, den das Model S in dieser Form aber gar nicht benötigt ... Quelle: Wikimedia / Creative Commons

Düsseldorf Der harte Wettbewerb um das beste Personal kann selbst einen Visionär auf die Palme bringen. Als Tesla-Chef Elon Musk im vergangenen Herbst im Handelsblatt-Interview gefragt wurde, warum viele seiner Top-Ingenieure zu Apple gewechselt seien, reagierte er mit derbem Humor: „Wissen Sie, wie wir Tesla scherzhaft nennen? Teslas Friedhof“, erklärte Musk. „Wenn Du es bei Tesla nicht schaffst, geh und arbeite bei Apple.“

Tatsächlich hat der Seitenhieb des Visionärs einen ernsten Hintergrund. Die beiden Unternehmen streiten sich seit Monaten um die größten Talente im Silicon Valley. Mit seiner prall gefüllten Kriegskasse wirbt Apple um die besten Leute bei Tesla. Apples Ambition, ein eigenes Auto zu entwickeln, gilt als offenes Geheimnis.

Nun soll ein weiterer ehemaliger Tesla-Topmanager in Cupertino die Entwicklung des iCars voranzutreiben. Wie das amerikanische Technologieblog Electrek berichtet, wechselt Chris Porritt, ehemaliger Tesla-Vizechef der Entwicklung, zu Apple. Für das „Project Titan“, wie Apple seine Autoplanungen nennt, braucht der IT-Riese dringend hochqualifiziertes Personal.

Und Porritt bringt reichlich Erfahrung mit: Zehn Jahre arbeitet der Brite in der Entwicklung von Jaguar Land Rover, dann wechselte er als Entwicklungschef zum britischen Sportwagenbauer Aston Martin. Dort entwickelte er etliche legendäre Modelle, unter anderem dem V12 Zagato oder den DB9, den Dienstwagen von James Bond.

Vor drei Jahren folgte der Wechsel zum Elektropionier: Bei Tesla schaffte es der Brite zum Vizepräsidenten der Fahrzeugentwicklung. Unter seiner Führung entstanden die Plattformen des Model S und Model X, sowie das Chassis des Model 3 mit. Bei Apple will man die jüngste Neuverpflichtung nicht bestätigen. Das Apple-Auto ist schließlich offiziell immer noch ein Geheimprojekt. Bei Tesla betont man, dass Porritt den Elektroautobauer bereits im September 2015 verlassen habe. Abgeworben habe Apple den Briten nicht.

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