Keramik-Hersteller Ceramtec für 2,6 Milliarden Euro verkauft

Der Finanzinvestor BC Partners übernimmt den Keramik-Hersteller Ceramtec von Cinven. Es ist eine der größten Private-Equity-Übernahmen in Deutschland.

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Ceramtec stellt technische Keramik wie Hüftimplantate her.

Der schwäbische Industriekeramik-Hersteller Ceramtec gehört bald dem nächsten Finanzinvestor. Die Beteiligungsgesellschaft BC Partners setzte sich im Bieterwettstreit um das Unternehmen aus Plochingen bei Stuttgart durch, wie der bisherige Eigentümer Cinven am Mittwoch mitteilte. Es ist eine der größten Übernahmen durch Finanzinvestoren in Deutschland in diesem Jahr: BC Partners legt zusammen mit zwei kanadischen Pensionskassen knapp 2,6 Milliarden Euro für Ceramtec auf den Tisch - einschließlich rund einer Milliarde Euro an Schulden, wie zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

Cinven hatte vor vier Jahren 1,5 Milliarden Euro an den US-Konzern Rockwood gezahlt. "Ceramtec war für Cinven ein äußerst erfolgreiches Investment", sagte Partner Bruno Schick. Noch vor zwei Jahren hatte Cinven vergeblich versucht, Ceramtec an die Börse zu bringen. Diesmal fand sich binnen weniger Wochen ein Käufer. Der neue Eigentümer ist trotz der Preissteigerung zuversichtlich, dass sich das Investment auszahlen wird: "Wir sehen bei Ceramtec ein großes Potenzial für nachhaltiges profitables Wachstum, sowohl organisch als auch durch Akquisitionen", sagte Managing Partner Stefan Zuschke. Bereits Cinven hatte zwei Unternehmen hinzugekauft. Als Co-Investoren sind das Public Sector Pension Investment Board und der Ontario Teachers' Pension Plan (OTPP) mit an Bord.

Ceramtec stellt mit rund 3400 Mitarbeitern eine Fülle von Produkten her, die zur technischen Keramik gezählt werden - von Komponenten für Hüftimplantante über Keramik für Leiterplatten bis zu Teilen von Wasserhähnen und Lagern. Das Unternehmen ist hochprofitabel. In den zwölf Monaten bis Juni erwirtschaftete Ceramtec einen Umsatz von 538 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebitda), an dem sich der Kaufpreis orientiert, lag bei 196 Millionen Euro.

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