Klöckner & Co Stahlhändler will 2016 in die schwarzen Zahlen

Klöckner & Co. macht ein Minus von 350 Millionen Euro. Doch das laufende Jahr soll für den Stahlhändler besser werden. Die Nachfrage werde steigen, hofft KlöCo – und freut sich über das Engagement eines Großaktionärs.

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2016 und auch 2017 will das Unternehmen operativ deutlich zulegen. Quelle: dpa

Düsseldorf Der von der Branchenkrise gebeutelte Stahlhändler Klöckner & Co setzt nach Verlusten im vergangenen Jahr auf eine Belebung der Geschäfte. 2016 peile der Konzern einen deutlichen Anstieg des operativen Gewinns und ein leicht positives Ergebnis an, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Sowohl in Europa als auch den USA erwartet Vorstandschef Gisbert Rühl eine etwas stärkere Stahlnachfrage. 2017 solle es weiter bergauf gehen. Im vergangenen Jahr habe KlöCo wegen des Preisdrucks in der Branche und hoher Abschreibungen einen Fehlbetrag von 347 Millionen Euro eingefahren. Eine Dividende gibt es nicht.

Die Branche steckt seit Jahren in der Krise. „Die vor allem durch die Überproduktion in China auf die Weltstahlmärkte drängenden Mengen an Billigstahl haben auch bei uns deutliche Spuren in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung hinterlassen“, sagte Rühl. Er steuert mit Kostensenkungen gegen. Zudem will sich KlöCo stärker auf gewinnträchtigere Produkte konzentrieren, bei denen der Konzern den Kunden einen Teil der Bearbeitung abnimmt. Dieser Anteil am Umsatz sei 2015 auf 39 von 34 Prozent erhöht worden. Die Duisburger greifen auf verschiedene Hersteller zurück und stehen im Handel in Konkurrenz zu Thyssen-Krupp und Arcelor-Mittal.

KlöCo hatte im vergangenen Jahr hohe Abschreibungen auf sein Nordamerikageschäft vorgenommen. Mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Restrukturierungsaufwendungen von 86 Millionen Euro verdiente der Konzern 2015 nicht mal halb soviel wie im Jahr zuvor. 2016 und auch 2017 wolle das Unternehmen operativ deutlich zulegen. Im vierten Quartal konnte KlöCo mit einem operativen Gewinn von elf Millionen Euro die Markterwartungen übertreffen.

Für Januar bis Ende März stellte Rühl einen operativen Gewinn von zehn bis 15 Millionen Euro in Aussicht nach zehn Millionen im Vorjahreszeitraum. Ab dem zweiten Quartal dieses Jahres solle es deutlich bergauf gehen.

Der Familienunternehmer Friedhelm Loh kandidiert KlöCo zufolge für den Aufsichtsrat. Dies gehe aus der Einladung für die Hauptversammlung im Mai hervor, bestätigte KlöCo einen Bericht der „Rheinischen Post“. Rühl hatte das Engagement des Unternehmers bei KlöCo begrüßt. Loh und seine Investmentfirma Swoctem hatten ihre Beteiligung kürzlich auf 25,25 Prozent erhöht. Loh sitzt auch im Aufsichtsrat des Roboterbauers Kuka, an dem er ebenfalls Anteile hält.

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