KMW und Nexter Kartellamt gibt grünes Licht für Panzerfusion

Die Panzerbauer KMW und Nexter dürfen fusionieren – zumindest, wenn es nach dem Bundeskartellamt geht. Die sicherheitspolitischen Aspekte der Fusion müssen allerdings durch Bundeswirtschaftsministerium geprüft werden.

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Der Kampfpanzer

Das Bundeskartellamt hat der geplanten deutsch-französischen Fusion der Panzerbauer Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Nexter zugestimmt. Eine schwere Behinderung des Wettbewerbs sei nicht zu erwarten, teilte das Kartellamt mit.

Sicherheitspolitische Aspekte seien aber nicht Gegenstand der Prüfung gewesen, betonte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Diese seien Teil einer außenwirtschaftsrechtlichen Prüfung, die gerade durch das Bundeswirtschaftsministerium vorgenommen werde.

Die wichtigsten Produkte von KMW und Nexter
Kampfpanzer von KMW:Krauss-Maffei Wegmann hat mehrere Kampfpanzer im Angebot. Der berühmteste Panzer ist der Leopard 2 (im Bild). Daneben verkauft KMW aber auch noch unter anderem den Flugabwehrpanzer Gepard und die Panzerhaubitze 2000. Quelle: dpa
Kampfpanzer von Nexter:Die französische Armee setzt den "Leclerc"-Panzer nicht nur zu Paradezwecken ein. Er ist der Hauptkampfpanzer der französischen Bodentruppen. Quelle: AP
Servicefahrzeuge von KMW:Der Brückenlegepanzer Leguan ist in mehreren Varianten erhältlich – mit einer 26-Meter-Brücke, zwei 14 Meter langen Brücken oder als Fähre für eine Pontonbrücke. Darüber hinaus bietet KMW noch das HSTB-Brückensystem an, das für Gräben bis acht Meter gedacht ist. Quelle: Presse
Servicefahrzeuge von Nexter:Die französische Waffenschmiede hat in dieser Kategorie zum Beispiel den Minenräumer Demeter (im Bild) oder den Bergepanzer DCL im Programm. Quelle: Presse
Radfahrzeuge von KMW:Neben dem Schützenpanzer Boxer (im Bild) verkauft KMW auch den Truppentransporter Dingo. Quelle: Presse
Radfahrzeuge von NexterDas Angebot der Franzosen ist hier ganz ähnlich: Der Titus (im Bild) ist ein leicht gepanzerter Truppentransporter, das Véhicule Blindé de Combat d’Infanterie – kurz VBCI, auf Deutsch: Gepanzertes Infanterie-Kampffahrzeug – entspricht ungefähr dem Schützenpanzer Boxer. Quelle: Presse
Artillerie von KMW:Das Artillerie-Angebot reicht vom Raketenwerfer Mars II über die Waffenstation FLW100 bis hin zu der Autonomen Haubitze AGM (im Bild). Quelle: Presse

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel muss in nächster Zeit entscheiden, ob er der geplanten Fusion zustimmt. Das Vorhaben sei am 10. August angemeldet worden, erklärte Gabriels Ministerium. Wenn der Minister nicht innerhalb eines Monats Bedenken gegen das Projekt wegen einer Gefährdung "wesentlicher Sicherheitsinteressen des Bundesrepublik Deutschland" äußert, gilt es als freigegeben.

Gabriel kann aber auch eine vertiefte Prüfung anordnen. Dann hat er weitere zwei Monate Zeit für eine Entscheidung.

Zu den Aussichten für ein Ja zu der Fusion wollte sich das Ministerium nicht äußern. "Die angestrebte Fusion (...) ist eine unternehmerische Entscheidung", hieß es lediglich. Allerdings gilt es unter Experten als wenig wahrscheinlich, dass Gabriel das Vorhaben stoppt. Schließlich hatte die deutsche Regierung erst kürzlich in einem Strategiepapier für eine stärkere Zusammenarbeit in der deutschen und europäischen Rüstungsindustrie bis hin zum Zusammengehen von Branchenfirmen plädiert.

KMW und Nexter bauen beide unter anderem schwere Kampfpanzer. Die beiden Firmen sollen unter dem Dach einer gemeinsamen Holding zusammengefasst werden. Durch den Zusammenschluss entsteht eine Rüstungsschmiede mit fast zwei Milliarden Euro Jahresumsatz und rund 6000 Mitarbeitern.

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