Zum neunten Mal in Folge gingen im Maschinenbau mit seinen 970.000 Beschäftigten im Juli weniger Bestellungen ein als im Vorjahresmonat. Das Minus betrug real zwei Prozent „Die Inländer haben uns in die Suppe gespuckt“, sagte Chefvolkswirt Ralph Wiechers vom Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).
Anders jedoch die Bestellungen aus dem Ausland: Sie lagen erstmals seit September 2011 wieder über Vorjahresniveau. Während das Geschäft der Branche insgesamt vor sich hin dämmert, schwelgen vor allem Werkzeugmaschinenbauer, die Anlagen wie Pressen oder Drehautomaten herstellen, im Optimismus. Sie sollen laut Prognose des Vereins der Deutschen Werkzeugfabriken 2012 ein Produktionsplus von fünf Prozent erzielen und 2013 weiter wachsen.
So legte der Bielefelder Werkzeugmaschinenbauer Gildemeister im zweiten Quartal beim Auftragseingang um elf Prozent zu. Der Auftragsbestand betrug Ende Juni 1,1 Milliarden Euro – 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auch beim schwäbischen Pressenbauer Schuler läuft das Geschäft stabil. Der Auftragsbestand von 1,2 Milliarden Euro „reicht für zwölf Monate“, sagt Vorstandschef Stefan Klebert. Und beim Fräsmaschinenhersteller Hermle aus Goßheim in Baden-Württemberg sieht Vorstandssprecher Dietmar Hermle „zur Schwarzmalerei keinen Anlass“.
Von der guten Stimmung lässt sich trotz des Rückgangs zu den Vorjahresmonaten VDMA-Volkswirt Wiechers ein wenig anstecken, denn er weiß: „Wir haben bei den Bestellungen die Talsohle durchschritten.“ Für die Gesamtbranche, in der auch Bau-, Land- oder Papiermaschinenbauer vertreten sind, steigen auch die Umsätze noch.