Berlin Der Volkswagen-Konzern will seine geplante Restrukturierung nicht auf die lange Bank schieben. Ein neues Team des Autobauers arbeite aktiv am Verkauf mehrerer Bereiche, die nicht länger zum Kerngeschäft des Konzerns gehörten, sagte Vorstandschef Matthias Müller in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem „Wall Street Journal“. Diese machten bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes von Volkswagen aus. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Wolfsburger Unternehmen Erlöse von rund 217 Milliarden Euro.
Gerüchte über eine mögliche Fusion mit Fiat Chrysler nannte Müller „Spekulation“. Der Konzern führe zwar routinemäßig Verhandlungen mit vielen Rivalen. Es sei jedoch unwahrscheinlich, dass Volkswagen bald an einem Zusammenschluss mit einem anderen Massenhersteller beteiligt sein werde. Der Chef von Fiat Chrysler, Sergio Marchionne, geht seit zwei Jahren von einer Konsolidierung der großen Automobilkonzerne aus.
VW hatte nach Reuters-Informationen vor Kurzem den 1,5 Milliarden Euro schweren Verkauf der Motorradtochter Ducati auf Eis gelegt. Gründe seien Widerstand des deutschen Betriebsrats und interne Unstimmigkeiten über die Strategie, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag.
Die Liste der Asset-Verkäufe sei nicht zu den Akten gelegt worden, sagte Müller dem Blatt. „Aber wir lassen uns von keinem diktieren, welche Entscheidungen wir treffen sollen.“