Konzernsprache wird Englisch Congrats, Volkswagen!

Dass VW Englisch zur Konzernsprache macht, ist ein wichtiger Schritt zur Internationalisierung, meint Astrid Dörner. Einzig: Er kommt etwas spät.

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Der Konzern will internationaler werden und macht Englisch zur Konzernsprache. Quelle: dpa

Düsseldorf Ah, yes. Der zweitgrößte Autobauer der Welt stellt die Konzernsprache von Deutsch auf Englisch um. Bravo VW, möchte man sagen. Es ist zwar keine neue Idee. Bei deutschen Konzernen wie der Lufthansa, Siemens und Adidas wird längst Englisch gesprochen. Und doch – der Schritt ist vielleicht der größte Beleg dafür, dass ein radikaler Wandel in Wolfsburg ansteht.

Volkswagen war immer stolz darauf, ein deutscher Konzern zu sein. Ganz egal, ob es um wichtige Verhandlungen in den USA oder in China ging, am liebsten sprachen die VW-Manager deutsch. Dass amerikanische Ingenieure und Autohändler die aus Deutschland entsandten Führungskräfte manchmal kaum verstanden, weil ihr Englisch so schlecht war, schien in Wolfsburg wohlwollend in Kauf genommen zu werden. Selbst Konzernchef Matthias Müller entschied sich, keine Interviews mehr auf Englisch zu geben, nachdem ein Gespräch mit dem US-Radiosoender NPR im Januar für unnötige Verstimmungen in der Diesel-Affäre gesorgt hatte.

VW will mit der neuen Konzernsprache auch internationale Talente anziehen, wie Personalchef Karlheinz Blessing am Mittwoch erklärte. Gerade jetzt, wo VW für den Bau der Elektroautos Software-Ingenieure und Mobilitätsexperten sucht, ist das die richtige Entscheidung.

Der Wandel allerdings kommt zu langsam. Fünf Jahre soll die Übergangsphase dauern. Da könnte VW ruhig noch etwas mehr Gas geben. Oder: „Pedal to the Metal“, wie man auf Englisch sagt. Vielleicht sollte sich VW auch hier am Ehrgeiz von Tesla-Chef Elon Musk beflügeln lassen. Musk, der auch das Raumfahrt-Unternehmen SpaceX leitet, will in fünf Jahren den Mars besiedeln.

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