KTG Agrar Krisenkonzern KTG Agrar hat Lebensmittelsparte geschrumpft

KTG Agrar hat bereits vor Monaten Teile seines Unternehmens umfirmiert oder verkauft, ohne Anleger darüber zu informieren. Die Veränderungen verstärken Zweifel am Geschäftsmodell des Konzerns.

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Siegfried Hofreiter Quelle: Werner Schüring für WirtschaftsWoche

Der angeschlagene Agrarkonzern KTG Agrar hat bereits vor Monaten wichtige Teile seines Unternehmens umfirmiert oder verkauft, ohne Anleger darüber zu informieren, berichtet die WirtschaftsWoche. Die Veränderungen verstärken Zweifel am Geschäftsmodell des Konzerns. Sie waren aufgekommen, nachdem KTG Agrar Zinsen für eine Anleihe nicht fristgerecht gezahlt hatte.

Nach Recherchen der WirtschaftsWoche wurde die KTG Foods SE, unter deren Dach die Lebensmittelaktivitäten des börsennotierten Konzerns gebündelt waren, kurz vor Weihnachten 2015 umfirmiert. Der neue Name der Gesellschaft lautet seither „FRS Foods International Russia & South Africa“. Geschäftsgegenstand ist der Vertrieb von Lebensmitteln im In- und Ausland, „insbesondere in Russland und Südafrika“. KTG Agrar habe „im Jahr 2015 begonnen, die Strategie und die Strukturen im Nahrungsmittelsegment anzupassen und neue Märkte zu testen“. In diesem Rahmen "wurden auch Umfirmierungen vorgenommen“, teilte ein Unternehmenssprecher mit, ließ aber offen, welchen Geschäften das Unternehmen in den Ländern nachgeht.

Schon Mitte des vergangenen Jahres hat KTG Agrar zudem den Tiefkühlkosthersteller Frenzel verkauft. An wen der Produzent von tiefgekühltem Gemüse und Fertiggerichten veräußert wurde, wollte KTG auf Anfrage nicht sagen. Offenbar ist für Frenzel bisher auch kein Kaufpreis gezahlt worden. Stattdessen gewährte KTG dem Käufer ein Darlehen in Höhe von 27 Millionen Euro, geht aus dem Jahresabschluss hervor. Ein Sprecher bestätigt die Ausgliederung der Tiefkühlsparte, die schrittweise „innerhalb von 18 Monaten“ erfolgen soll.

von Mario Brück, Henryk Hielscher

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