Ziehen Sie sich aus Europa zurück?
Das nicht. Aber wir werden den Anteil der Fertigung außerhalb der Euro-Zone vergrößern. Wir investieren derzeit in China, Russland und Argentinien.
Wie wichtig ist Ihre deutsche Marke Fendt für den Agco-Konzern?
Fendt ist Technologiemarktführer mit dem höchsten Entwicklungsbudget im Konzern. Das bleibt auch so. Wir weihen demnächst unser neues Werk in Marktoberdorf im Allgäu ein, in das wir 175 Millionen Euro investiert haben.
Welche Strategie verordnen Sie Agco?
Wir wollen sämtliche Motoren in spätestens fünf Jahren selber herstellen. Das erhöht unsere Marge. Zudem differenzieren wir uns so besser von Wettbewerbern. Derzeit kaufen wir noch rund 50 Prozent unserer Motoren von Zulieferern ein. Fendt erhält zum Beispiel pro Jahr rund 10 000 Motoren vom Kölner Hersteller Deutz.
Deutz geht in Zukunft leer aus?
Nicht unbedingt. Deutz tritt künftig in Konkurrenz mit unseren Motorenwerken in Finnland, Russland, China und Brasilien. Wir werden sehen, wer am Ende die Nase vorne hat. Wenn uns Deutz ein gutes Angebot macht, ist innerhalb des Konzerns auch eine individuelle Fendt-Lösung mit Deutz-Motoren denkbar. Das Insourcing ist aber eine strategische Entscheidung.
Afrika leidet immer noch Hunger. Kann moderne Landwirtschaft da helfen?
Absolut. Derzeit werden in Afrika nur 20 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche genutzt. Das Potenzial ist also gigantisch. Vor dem Hintergrund haben wir uns entschlossen, in Afrika eine eigene Produktion zu starten.