Landmaschinenhersteller Agco "Euroschwäche tut uns schon weh"

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Wie wichtig die deutsche Marke Fendt für Agco ist

Die größten Unternehmen Europas
GDF SUEZ Quelle: AP
Platz 9: DaimlerDer deutsche Automobilkonzern hat 2011 mit 1,26 Millionen Pkw zwar so viele Autos verkauft wie nie zuvor in einem Jahr. Dennoch sind die Schwaben ohne Berücksichtigung ihrer Kleinstwagenmarke Smart erstmals von der Volkswagen-Tochter Audi überholt worden. Umsatz 2011: 106,5 Milliarden Euro Veränderung zum Vorjahr: +9,0 Prozent Quelle: REUTERS
Platz 8: EniDer Öl- und Gasriese aus Italien ist in 70 Ländern tätig und beschäftigt rund 75.000 Menschen. Die Tankstellenmarke Agip gehört zu Ente Nazionale Idrocarburi, kurz Eni. Umsatz 2011: 109,1 Milliarden Euro Veränderung zum Vorjahr: +10,4 Prozent Quelle: AP
Platz 7: EonEon ist der größte deutsche Energiekonzern. Zurzeit steht das Düsseldorfer Unternehmen vor den enormen Herausforderungen der Energiewende. Aktionäre verfolgen kritisch die Strategie von Konzernchef Teyssen, neue Kraftwerke und Anlagen in Brasilien zu bauen. Bis 2013 soll die neue Strategie ihre volle Wirkung entfalten. Umsatz 2011: 113,0 Milliarden Euro Veränderung zum Vorjahr: +21,6 Prozent Quelle: dpa
Platz 6: GazpromDer russische Energiekonzern Gazprom ist in Deutschland spätestens seit dem Engagement des Ex-Kanzlers Gerhard Schröder im Aufsichtsrat des Unternehmens bekannt. Die Gaswirtschaft Russlands ist fast vollständig unter der Kontrolle von Gazprom. Umsatz 2011: 113,5 Milliarden Euro Veränderung zum Vorjahr: +29,2 Prozent Quelle: dpa
Platz 5: GlencoreDer Schweizer Rohstoff-Gigant machte zuletzt im März 2012 Schlagzeilen, als er mit zwei Partnern für knapp fünf Milliarden Euro den Kauf von Kanadas größtem Getreidekonzern Viterra vereinbarte. Erst kurz zuvor war ein weiterer Milliardendeal bekannt geworden: Für umgerechnet 27 Milliarden Euro schluckt Glencore den ebenfalls in der Schweiz ansässigen Bergbaukonzern Xstrata. Die Fusion mit Xstrata ist der größte Zusammenschluss in der Rohstoffbranche seit 2007, als der australische Bergbauriese Rio Tinto den Aluminiumkonzern Alcan für 38 Milliarden Dollar übernahm und damit zugleich einen Rekord setzte. Umsatz 2011: 138,5 Milliarden Euro Veränderung zum Vorjahr: +26,5 Prozent Quelle: REUTERS
Platz 4: VWDer Wolfsburger Konzern ist das größte deutsche Unternehmen Europas. Volkswagen hatte 2011 mit 15,8 Milliarden Euro Nettogewinn ein Rekordergebnis eingefahren. Der Gewinn hat sich auch für Konzernchef Martin Winterkorn ausgezahlt: Er strich 17,4 Millionen Euro ein. Auch 2012 und 2013 will der Konzern seinen Umsatz weiter steigern. Umsatz 2011: 159,3 Milliarden Euro Veränderung zum Vorjahr: +25,6 Prozent Quelle: dpa

Ziehen Sie sich aus Europa zurück?

Das nicht. Aber wir werden den Anteil der Fertigung außerhalb der Euro-Zone vergrößern. Wir investieren derzeit in China, Russland und Argentinien.

Wie wichtig ist Ihre deutsche Marke Fendt für den Agco-Konzern?

Fendt ist Technologiemarktführer mit dem höchsten Entwicklungsbudget im Konzern. Das bleibt auch so. Wir weihen demnächst unser neues Werk in Marktoberdorf im Allgäu ein, in das wir 175 Millionen Euro investiert haben.

Welche Strategie verordnen Sie Agco?

Wir wollen sämtliche Motoren in spätestens fünf Jahren selber herstellen. Das erhöht unsere Marge. Zudem differenzieren wir uns so besser von Wettbewerbern. Derzeit kaufen wir noch rund 50 Prozent unserer Motoren von Zulieferern ein. Fendt erhält zum Beispiel pro Jahr rund 10 000 Motoren vom Kölner Hersteller Deutz.

Deutz geht in Zukunft leer aus?

Nicht unbedingt. Deutz tritt künftig in Konkurrenz mit unseren Motorenwerken in Finnland, Russland, China und Brasilien. Wir werden sehen, wer am Ende die Nase vorne hat. Wenn uns Deutz ein gutes Angebot macht, ist innerhalb des Konzerns auch eine individuelle Fendt-Lösung mit Deutz-Motoren denkbar. Das Insourcing ist aber eine strategische Entscheidung.

Afrika leidet immer noch Hunger. Kann moderne Landwirtschaft da helfen?

Absolut. Derzeit werden in Afrika nur 20 Prozent der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche genutzt. Das Potenzial ist also gigantisch. Vor dem Hintergrund haben wir uns entschlossen, in Afrika eine eigene Produktion zu starten.

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