Lexus-Produktion Toyota verschiebt Werkbau in China um Jahre

Nissan, Jaguar, General Motors: Die Liste der Hersteller, die auch Werke in China betreiben, ist lang. Doch der günstige Yen hält Toyota mit seiner Luxusmarke Lexus noch in Japan. Auch andere produzieren lieber daheim.

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Weil die Lohnkosten aufgrund des günstigen Yen keine übergroßen Vorteile versprechen, verschiebt Toyota den Bau eines geplanten Lexus-Werks in China. Quelle: Reuters

Peking Toyota wird Insidern zufolge wohl den geplanten Bau eines Lexus-Werks in China um Jahre verschieben. Hintergrund sei insbesondere das deutlich verlangsamte Wachstum des chinesischen Automarkts, sagten zwei Manager des japanischen Konzerns der Nachrichtenagentur Reuters. Die Marke solle auch erst in China bekannter werden. Zudem mache der anhaltend schwache Yen gegenwärtig die Fertigung in Japan attraktiv. Ein weiterer Grund sei der juristische Zwang in China, ein Gemeinschaftsunternehmen mit einer einheimischen Firma aufzubauen. „Es gibt keinen Zweifel, dass wir irgendwann dort Lexus bauen“, sagte einer der Insider zu Toyotas China-Strategie. „Aber wir müssen noch ein paar Dinge erledigen, bevor wir loslegen.“

Toyota verkauft den Lexus seit 2005 in China. Dabei liegen die Japaner allerdings in dem Luxus-Segment deutlich hinter deutschen Marken wie Audi oder BMW. Während Nissan, Jaguar und General Motors ihren entsprechenden Töchtern eigene Werke in China spendieren, wird den Insidern zufolge seit Anfang des Jahres bei Toyota eine Entscheidung angestrebt. Die Investitionssumme könne einen dreistelligen Millionenbetrag ausmachen.

Allerdings wies der Auto-Markt in China in der ersten Jahreshälfte nur noch ein Wachstum von 1,4 Prozent auf. Seit Anfang 2013 hat der Yen etwa die Hälfte seines Wertes zum Dollar verloren, was Japan als Standort für Hersteller wieder interessanter macht.

Gleichzeitig machen steigende Kosten China weniger attraktiv: Der Boston Consulting Group zufolge betragen die Lohnkosten im Reich der Mitte gegenwärtig 61 Prozent des US-Wertes, verglichen mit 17 Prozent vor 15 Jahren. Entsprechend seien einige amerikanische Konzerne wie Wal-Mart und Nike wieder dazu übergegangen, gewisse Produkte wieder in den USA herzustellen, erklärten die Experten.

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