LinkedIn, Monsanto, Time Warner Das sind die dicksten Deals 2016

Krise in der Ölbranche, Konkurrenzdruck bei den Halbleitern, oder einfach weil man China ist und es kann: M&A-Deals haben das Wirtschaftsjahr geprägt. Die größten Fusionen und Übernahmen des Jahres im Überblick.

Platz 12: Microsoft kauft LinkedInDas soziale Netzwerk LinkedIn richtet sich hauptsächlich an professionelle Kunden, die Geschäftsbeziehungen pflegen oder knüpfen möchten. Im Juni erklärte Microsoft, das Unternehmen für 25 Milliarden Euro kaufen zu wollen.Quelle: Dealogic Quelle: dpa
Platz 11: Abbott Laboratories kauft St Jude MedicalDas große Fusionsfieber in der Pharmabranche scheint etwas abgeflaut. Die Übernahme von St. Jude Medical durch Abbott Laboratories für 27,1 Milliarden Dollar zählt dennoch zu den größten Deals 2016. St. Jude stellt medizinische Geräte für Krankheiten des Herzens und des Nervensystems wie Herzschrittmacher oder implantierte Defibrillatoren her. Benannt ist das Unternehmen nach dem Apostel Judas Thaddäus, dem Schutzpatron der hoffnungslosen Fälle. Quelle: REUTERS
Platz 10: Softbank kauft ARM HoldingsIm Juli wurde die Übernahme angekündigt, im September war sie perfekt: Für 28,7 Milliarden Euro übernahm der japanische Mobilfunkriese Softbank den britischen IT-Konzern ARM Limited. ARM soll als eigenständiges Unternehmen allerdings bestehen bleiben, auch das Personal soll aufgestockt werden. Quelle: REUTERS
Platz 9: General Electric kauft Baker HughesAm Ende war der Widerstand zu stark: Im Mai 2016 scheiterte die 28 Milliarden Euro schwere Fusion der Öldienstleister Halliburton und Baker Hughes am Widerstand US-amerikanischer und europäischer Kartellbehörden. Im Oktober kündigte dann der US-Industrieriese General Electric an, Baker Hughes für 29,3 Milliarden Euro zu übernehmen und sein Öl- und Gasgeschäft mit dem Ölfeldausrüster zusammenzulegen. Eine Entscheidung gegen den Trend: Die Energiebranche steckt angesichts niedriger Ölpreise bereits seit 2015 in einer Dauerkrise. Quelle: AP
Platz 8: Centurylink kauft Level 3 CommunicationsIm Oktober 2016 gab der US-Telekomkonzern Centurylink bekannt, den Telekomdienstleister Level 3 Communications für 30,6 Milliarden Euro zu übernehmen. Level 3 betreibt ein Glasfasernetz von 120.000 Kilometern Länge, mehrere Backbones und vier transatlantische Verbindungen von Europa nach Nordamerika. Im Rahmen der NSA-Affäre geriet das Unternehmen in Verdacht, Daten deutscher Nutzer an US-Geheimdienste weitergegeben zu haben, dementierte die Vorwürfe jedoch. Quelle: AP
Platz 7: Enbridge kauft Spectra EnergyDer kanadische Konzern Enbridge ist der größte Pipelinebetreiber der Welt. Im September kündete das Unternehmen an, den US-Rivalen Spectra Energy übernehmen zu wollen. Die Finanzplattform Dealogic misst dem Deal einen Wert von 38,5 Milliarden Euro zu. Quelle: REUTERS
Platz 6: Chemchina kauft SyngentaChinesische Staatskonzerne gerieten 2016 in einen regelrechten Kaufrausch, auch in Deutschland gingen die Asiaten auf Shoppingtour. Mit dem ersten Megadeal des Jahres fuhr Chemchina allerdings gleich mal einem deutschen Industriegiganten in die Parade: Anfang Februar kündigte die China National Chemical Corporation die Übernahme des Agrochemiekonzerns Syngenta an – und schnappte die Schweizer damit BASF unter der Nase weg. Dealogic bewertet den Deal mit 43 Milliarden Euro. Quelle: REUTERS
Platz 5: Qualcomm kauft NXP SemiconductorsAuch in der Chipbranche wird weiter kräftig eingekauft: Satte 43,1 Milliarden Euro lässt sich der US-Chiphersteller Qualcomm den Kauf des niederländischen Konkurrenten NXP kosten – die bislang größte Übernahme in der Geschichte der Branche. Während das niederländische Unternehmen die Fusion bejubelte, beobachteten europäische Experten ihn mit Sorge: Mit NXP kommt ein weiterer der wenigen europäischen IT-Konzerne von Weltrang in US-amerikanische Hände. Quelle: dpa
Platz 4: Sunoco Logistics Partners kauft Energy Transfer PartnersAuf Drängen der Investoren kündigte Sunoco Logistics Partners im November 2016 an, Energy Transfer Partners zu übernehmen. Ein Deal im Wert von 48,5 Milliarden Euro, der die Beziehung zwischen den beiden US-Pipelinebetreibern, beide im Besitz des texanischen Milliardärs Kelcy Warren, entkomplizieren sollte – bis dato war Energy Transfer noch größter Anteilseigner Sunocos. Beide Konzerne haben derzeit ein immenses Problem: Massive Proteste vor allem der indigenen Bevölkerung blockieren den Bau einer milliardenteuren Ölpipeline in North Dakota. Quelle: dpa
Platz 3: British American Tobacco kauft Reynolds AmericanGlückstreffer trifft Kamel: Für 52,9 Milliarden Dollar will Lucky-Strike-Hersteller British American Tobacco den Camel-Produzenten Reynolds American übernehmen. Den Wert der Fusion der beiden Tabakkonzerne schätzt Dealogic auf 52,9 Milliarden Euro. Die Übernahme würde eine neue weltweite Nummer Eins im Tabakgeschäft schaffen. Quelle: dpa
Platz 2: Bayer kauft MonsantoAuf Platz zwei schafft es ein deutsches Milliardengeschäft: Die Übernahme des umstrittenen Saatgutkonzerns Monsanto durch die Bayer AG für 59,1 Milliarden Euro. Der Absichtsbekundung für die Fusion im Mai folgte ein schwieriger Poker inklusive Ablehnung des ersten Angebots durch Monsanto, skeptischer Investoren – und einer immer noch offenen Prüfung durch die Kartellbehörden. Quelle: dpa
Platz 1: AT&T kauft Time WarnerDer US-Telekomkonzern AT&T ist berühmt-berüchtigt für seine aggressive Fusionspolitik. Mit dem Kauf des Medienkonzern Time Warner verkündete er im Oktober 2016 den nächsten Megadeal, eine Fusion im Wert von 99 Milliarden Euro. Zu Time Warner gehört unter anderem das Filmstudio Warner Bros. und die bekannten Fernsehsender CNN und HBO. Mit der Übernahme will AT&T ein neues Geschäftsfeld erschließen – im Telekommunikationsmarkt der USA steckt praktisch kein Wachstumspotential mehr. Quelle: dpa
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