Lkw-Kartell Bahn will Klagen gegen Daimler und Co bündeln

Die Deutsche Bahn will offenbar die 30 größten Kläger-Unternehmen gegen das Lkw-Kartell von Daimler, Iveco, DAF, Volvo/Renault sowie MAN bündeln. Dem Konzern sei durch das Lkw-Kartell ein erheblicher Schaden entstanden.

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Die Deutsche Bahn betreibt mit ihrer Tochtergesellschaft weltweit eine der größten Speditionen. Quelle: obs

Berlin Die Deutsche Bahn als führender Spediteur in Europa will die Schadensersatzklagen im Zuge des aufgeflogenen Lkw-Kartells bündeln. „Durch dieses Kartell ist uns erheblicher Schaden entstanden, der selbstverständlich ersetzt werden muss. Darüber hinaus werden wir als Deutsche Bahn auch die Ansprüche Dritter vertreten“, sagte der Chef der Rechtsabteilung, Alexander Gommlich, der „Welt“. „Wir werden deren Forderungen bündeln und gemeinsam geltend machen.“ Der „Welt“ zufolge will die Bahn die 30 größten Kläger-Unternehmen vertreten.

Die EU-Kommission hatte im vergangenen Sommer Geldbußen verhängt, weil Lkw-Hersteller über 14 Jahre hinweg unter anderem Verkaufspreise für Lastkraftwagen abgesprochen hatten. Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault wurden zu einer Rekordstrafe von knapp 2,93 Milliarden Euro verdonnert. Gegen die ebenfalls verdächtigte schwedische VW-Tochter Scania liefen die Ermittlungen weiter, weil das Unternehmen den Vergleich ablehnte.

Die Münchner VW-Tochter MAN kam als Hinweisgeber straffrei davon, was sie allerdings nicht vor Schadenersatzforderungen schützt. Die Spediteure argumentieren, die Absprachen hätten sie beim Kauf von Lastwagen insgesamt vermutlich Milliarden-Summen gekostet.

Die Deutsche Bahn betreibt mit ihrer Tochtergesellschaft DB Schenker weltweit eine der größten Speditionen.

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