Lufthansa auf Rekordkurs Was die Linie beflügelt - und wo Probleme lauern

Die Lufthansa steuert ihr drittes Rekordjahr in Folge an. Trotz der Erfolge steht Deutschlands größte Fluglinie aber auch vor Herausforderungen.

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Lufthansa-Übermacht bedroht Wettbewerb

Die Lufthansa hat nach dem Sommer-Quartal das dritte Rekordjahr fest im Blick. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von Juli bis September binnen Jahresfrist um rund ein Drittel auf 1,52 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte.

Die größte deutsche Airline bekräftige ihre Ziele für das Gesamtjahr und verbuchte nach neun Monaten das beste Ergebnis der Firmengeschichte. "Dadurch erlangen wir die Investitions- und Wachstumsfähigkeit, die wir benötigen, um uns aktiv an der Konsolidierung des europäischen Airlinemarktes zu beteiligen und in die Zukunft unseres Unternehmens investieren zu können", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr.

Der Umsatz kletterte im dritten Quartal um rund elf Prozent auf 9,8 Milliarden Euro, der Konzerngewinn sank dagegen um etwa 17 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Dies liegt im Rahmen der Analystenerwartungen. Für das vierte Quartal peilt Spohr eine leicht positive Entwicklung der Stückerlöse an, die im dritten Quartal um 4,5 Prozent zulegten. Gleichzeitig rechnet der Manager für das Jahresende mit einem leichten Rückgang der Stückkosten bei den Passagier-Airlines.

Die größten Fluggesellschaften Europas

Spohr hatte zuletzt in Aussicht gestellt, dass 2017 für die Lufthansa deutlich besser ausfallen dürfte als 2016, als es einen Rekord-Gewinn von 1,75 Milliarden Euro gab. Von Reuters befragte Analysten rechnen in diesem Jahr mit einem bereinigten Ebit von 2,6 Milliarden Euro.

Auch die Aktionäre sollen von dieser Entwicklung profitieren. Finanzchef Ulrik Svensson kündigte am Mittwoch an, die Dividende werde deutlich zulegen. Konzernchef Carsten Spohr hatte zuletzt in Aussicht gestellt, dass das Geschäftsjahr 2017 für die Lufthansa deutlich besser ausfallen dürfte als 2016, als es einen Rekordgewinn von 1,75 Milliarden Euro gegeben hatte. Die Dividendenpolitik der Lufthansa-Gruppe sehe eine Ausschüttungsquote zwischen zehn und 25 Prozent vom Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) vor, sagte Svensson. Für 2016 hatte der Konzern 0,50 Euro pro Anteilschein ausgeschüttet.

Air Berlin und Alitalia

Der größte Teil der Kosten durch die Übernahme von Teilen des insolventen Rivalen Air Berlin schlägt sich erst Anfang 2018 in den Lufthansa-Zahlen nieder. Die Lufthansa hat sich Mitte Oktober mit der Air Berlin auf den Kauf deren Töchter Niki und LGW für 210 Millionen Euro geeinigt und übernimmt rund 1700 Mitarbeiter. Spohr will 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau der Billig-Tochter Eurowings stecken und insgesamt 3000 neue Stellen schaffen.

Eurowings übernimmt rund 80 der gut 130 Air-Berlin-Flugzeuge. Mit einem endgültigen Abschluss des Deals rechnet der Konzern allerdings erst Anfang kommenden Jahres. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Präsentation des Vorstands hervor. Bislang hatte das Management einen Abschlusstermin noch in diesem Jahr genannt.

Zudem hat Spohr ein Auge auf die insolvente Alitalia geworfen. Hier will der Konzern aber - wenn überhaupt - nicht die gesamte Traditionsairline übernehmen, sondern nur Teile einer "neu strukturierten Alitalia" mit einem "fokussierten Geschäftsmodell".

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