Luxus Schweizer Uhrenindustrie steigert Exporte

Die Swatch Group mit ihrer Marke Omega blickt auf ein positives Jahr 2017 zurück. Quelle: dpa

Die über Jahre verwöhnte Schweizer Uhrenindustrie musste einige Krisenjahre verkraften, in denen sie auch Uhren von Händlern zurückkaufte. Nun steigt die Nachfrage in den wichtigsten Märkten wieder.

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Nach zwei Krisenjahren hat die Schweizer Uhrenindustrie die Trendwende geschafft. Die Exporte legten 2017 um 2,7 Prozent auf 19,9 Milliarden Franken (17,1 Milliarden Euro) zu, wie der Verband der Schweizer Uhrenindustrie am Dienstag mitteilte. Vor allem im zweiten Halbjahr habe die Nachfrage speziell in Asien angezogen.

„Mehr und mehr Märkte haben zum Wachstum zurückgefunden“, hieß es. Generell gebe es einen Trend hin zu teureren Uhren. Deshalb sei trotz sinkender Stückzahl der Wert der Exporte gestiegen. Auch sei die mechanische Uhr gefragter als die Quarzuhren. Für 2018 rechnet die Schweizer Uhrenindustrie mit einem ähnlichen Plus wie 2017.

Wichtigster Markt war Hongkong. Dorthin wurden Uhren im Wert von 2,5 Milliarden Franken (plus sechs Prozent) geliefert. Die höchste Zuwachsrate mit plus 18 Prozent verzeichnete der Markt in China. Der Wert der Exporte betrug 1,5 Milliarden Franken. Schwächer blieb die Entwicklung in den USA.

Die neuesten Modelle von der Genfer Uhrenmesse
Glashütte Lange 1 Quelle: PR
941.500 Euro. Neunhunderteinundvierzigtausend und fünfhundert Euro - Sie haben sich nicht verlesen. Aber Reitsport und insbesondere Polo ist ein kostspieliges Vergnügen. Die RM 53-01 von Richard Mille ist superleicht, superstabil auch dank eines neuartigen Saphir-Verbundglases, das es eben auch mal aushält, wenn der Gegenspieler mit dem Poloschläger aus Versehen dagegen donnert. Entwickelt wurde sie mit dem Spitzenspieler Pablo Mac Donough, der im Gegensatz zur Uhr so manche Spielbegegnung nicht unversehrt überstanden hat. Quelle: PR
Juwelierskunst und uhrmacherisches Handwerk – die Marke Cartier spielt in beiden Genres mit. Die Kollektion Cartier Libre spielt mit den Formen bereits existierender Modelle des Hauses. Allen Uhren gemein: Sie zeigen selbstverständlich dennoch die Zeit an. Quelle: PR
Fliegerei, Segeln, Motorsport – die Uhrenbranche sucht seit jeher die Nähe zu diesen Aktivitäten. Die Marke Baume&Mercie ehrt mit diesem Modell die Motorrad-Rennsport-Legende Burt Munro. 1967 Stück werden von diesem Chronograph gebaut, die eine Hommage an den Rennfahrer sein soll. Burt Munro lebte bis 1978 und holte mehrere Geschwindigkeitsrekorde auf seinen Motorrädern. Einer davon ist bis heute gültig. Sein Leben wurde mit Schauspieler Anthony Hopkins als Munro verfilmt. Quelle: PR
Mysterious Watches – also geheimnisvolle Uhren – sind ein wiederkehrendes Thema bei vielen Herstellern. Dabei scheinen Bauteile zu schweben und nicht mit dem Uhrwerk verbunden zu sein. Diese beiden neuen Modelle von Cartier zählen dazu. Bei der rechten Uhr lässt sich gut erkennen, wie das Tourbillon scheinbar in der Mitte schwebt. Die Lösung ist eine klare Saphirscheibe, die sich dreht. Etwas weniger kompliziert ist die Uhr links mit einer scheinbar schwebenden Anzeige von Tag und Nacht. Quelle: PR
Der Entwurf für die Uhr Arceau stammt aus dem Jahr 1978. Vierzig Jahre später zeigt Hermès, eigentlich bekannt für Lederarbeiten, Stofftücher und Krawatten, eine neue Version seines Klassikers. Quelle: PR
Walter Lange war maßgeblich für die Wiederauferstehung der Marke verantwortlich. 2017 wurde während des SIHH sein Tod bekannt gegeben. Dieses Jahr widmet ihm das Unternehmen ein Einzelstück. Die Uhr wird versteigert, das Zifferblatt ist schwarz emailliert. Die technische Besonderheit ist die springende Sekunde. Die Idee geht auf eine Erfindung Ferdinand Adolph Langes aus dem Jahr 1867 zurück, die 1877 in einer von seinem Sohn Richard weiterentwickelten Form als eines der ersten Patente in Deutschland registriert wurde. Ausgeführt wurde Langes „Secundenwerk mit springendem Zeiger“ erstmals als Meisterstück von seinem zweiten Sohn Emil, Walter Langes Großvater. Quelle: PR

Dorthin fielen die Ausfuhren um 4,4 Prozent auf zwei Milliarden Franken. Auch in Deutschland waren Uhren aus dem Nachbarland weniger gefragt. Der Wert der exportierten Zeitmesser lag bei knapp 1,1 Milliarden Franken, 2,2 Prozent niedriger als 2016.

Den Aufschwung der Schweizer Uhrenindustrie spürt auch der Uhrenkonzern Swatch. Dort stieg der Umsatz um 5,4 Prozent auf knapp acht Milliarden Franken (6,86 Milliarden Euro), wie die Swatch Group am Dienstag mitteilte. Der Gewinn kletterte von 593 auf 755 Millionen Euro. Auch für 2018 ist Swatch sehr zuversichtlich.

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