Mängel an Autos Reparaturkosten bei General Motors steigen rapide

Der Skandal um fehlerhafte Zündungen an Millionen Autos von General Motors verursacht deutlich höhere Kosten als erwartet. Damit nicht genug: Der US-Autokonzern musste einen weiteren Schaden zugeben.

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Autosicherheit vor die Wand gefahren: General Motors muss für Rückrufaktionen und Reparaturen viel mehr zahlen als erwartet. Das wirkt sich auf die Quartalszahlen aus. Quelle: Reuters

Detroit Die Rückruf-Serie wird für General Motors immer teurer. Der Konzern rechnet für das abgelaufene erste Quartal mittlerweile mit Belastungen aus den Reparaturen diverser Mängel von rund 1,3 Milliarden Dollar (940 Mio Euro). Bislang hatte die Rechnung bei 750 Millionen Dollar gestanden.

Hinzu könnten Strafen sowie Entschädigungen aus Zivilprozessen kommen. Der US-Konzern erwarte dennoch für das abgelaufene Quartal eine solide operative Entwicklung im Kerngeschäft. Am Donnerstag zog GM-Chefin Mary Barra erste personelle Konsequenzen aus dem Skandal.

GM erklärte ebenfalls am Donnerstag in Detroit, dass bei den Zündschlössern nicht mehr nur der eigentlich problematische Schalter ausgetauscht wird, sondern auch der Schließzylinder. Es sei unter Umständen möglich, den Schlüssel bei laufendem Motor herauszuziehen.

Deswegen habe es mehrere hundert Beschwerden gegeben; dem Unternehmen sei aber kein tödlicher Unfalls wegen dieses spezifischen Defekts bekannt. Er betrifft offenbar Kleinwagen der Typen Chevrolet Cobalt und HHR, Saturn Ion und Sky sowie Pontiac Solstice und G5 von den Modelljahren 2003 und 2011.

Weit mehr als zwei Millionen Wagen zurückgerufen

Der Opel-Mutterkonzern ruft weltweit 2,6 Millionen Wagen wegen der fehlerhaften Zündschlösser zurück. Ein Schalter ist zu schwach ausgelegt, weshalb der Zündschlüssel bei voller Fahrt in die „Aus“-Position springen kann. Auch Airbags, Servolenkung und Bremskraftverstärker funktionieren dann nicht mehr. GM bringt 13 Unfalltote damit in Verbindung, die US-Behörden ermitteln noch.

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA untersucht derzeit, warum GM mit dem Rückruf von 2,6 Millionen Fahrzeugen wartete, obwohl die Probleme mit den Zündschlössern seit mehr als zehn Jahren bekannt waren. Auch der Kongress befasst sich mit dem Fall.

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