MAN Lkw-Bauer saniert sich schneller als geplant

Der Lkw- und Maschinenbauer MAN kommt bei der Umstrukturierung des Europa-Geschäfts schneller voran als geplant: Die Sanierung soll Ende 2016 abgeschlossen sein. MAN will nur noch in drei statt vier Werken Lkw bauen.

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Der Aufsichtsrat der MAN SE Joachim Drees, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (Mitte) und der VW-Vorstand Andres Renschler. Quelle: dpa

Der Lkw- und Maschinenbauer MAN kommt mit der Restrukturierung seines Lkw-Geschäfts in Europa schneller voran als ursprünglich angekündigt. Der Hersteller sei "voll im Plan, sogar ein bisschen drüber", sagte der Nutzfahrzeugchef des Mutterkonzerns Volkswagen, Andreas Renschler. "Das wird Ende 2016 abgeschlossen sein", die Effekte werde man dann ab 2017 deutlich spüren.

MAN hatte im vergangenen Jahr angekündigt, Lastwagen in Europa künftig nur noch in drei statt in vier Werken zu bauen; durch die Straffung der Produktion fallen rund 1800 Stellen weg. Ziel ist, die Kosten um mehrere hundert Millionen Euro zu senken und so die – im Vergleich zur Konkurrenz niedrige – Gewinnmarge des Münchner Herstellers nach oben zu bringen.

"Wichtig ist, die Marke wieder nach vorn zu bringen", sagte Renschler. In der Vergangenheit habe es bei MAN an vielen Stellen zu wenig Schwung gegeben. Auf die Frage nach den Baustellen antwortete Renschler, diese reichten vom Ergebnis über Produktinnovationen bis hin zum Selbstverständnis und der Zufriedenheit der Mannschaft.

Fujitsu streicht 400 Jobs
Fujitsu Der japanische Elektronikkonzern Fujitsu will einem Zeitungsbericht zufolge in Deutschland 400 bis 500 Arbeitsplätze abbauen. Eine endgültige Entscheidung solle nach Verhandlungen mit den Beschäftigten fallen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei". Insgesamt beschäftigt der Konzern hierzulande 12.000 Menschen. Die Stellenstreichungen beträfen hauptsächlich Entwicklung und Informationstechnik. Bereits am Dienstag hatte der Konzern bekanntgegeben, in Großbritannien 1800 Jobs zu streichen. Das entspricht 18 Prozent der Belegschaft dort. Insidern zufolge könnte sich Fujitsu künftig auf IT-Dienstleistungen konzentrieren. Mit dem weltgrößten Computer-Hersteller Lenovo verhandelt das Unternehmen offenbar über einen Verkauf des PC-Geschäfts von Fujitsu. Quelle: REUTERS
Lufthansa Technik Quelle: dpa
DAK Gesundheit Quelle: dpa
EnBWDer Energieversorger baut weiter Stellen ab: Die Energie Baden-Württemberg werde sich aus dem Strom- und Gasvertrieb an Großkunden der Industrie zurückziehen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Davon seien 400 Beschäftigte betroffen, denen ein Aufhebungsvertrag oder ein alternativer Arbeitsplatz im Konzern angeboten werde. Auch im Privatkundengeschäft, der Energieerzeugung und der Verwaltung steht demnach Stellenabbau bevor, der noch nicht beziffert wurde. In den vergangenen zwei Jahren waren bereits rund 1650 Stellen weggefallen. Quelle: dpa
Intel Quelle: REUTERS
Nokia Quelle: dpa
Der IT-Konzern IBM plant in Deutschland offenbar einen massiven Stellenabbau Quelle: dpa

Zur Zusammenarbeit mit dem schwedischen Lkw-Bauer Scania, der wie MAN zum VW-Konzern gehört, sagte der Truck-Chef: "Die Integration läuft besser als viele sich das denken." Er glaube nicht, dass es ein Ungleichgewicht zwischen den beiden Herstellern gebe. "Jeder muss seinen Platz in einer größeren Einheit finden."

MAN beteiligt sich an der Platooning Challenge

Das Zukunftsthema Digitalisierung werde gemeinsam koordiniert, führte Renschler aus, auch wenn sowohl Scania als auch MAN eigene Einheiten für die praktische Umsetzung haben. Man müsse "Dinge so verteilen, dass nicht zweimal das Gleiche gemacht wird". Volkswagen investiere im Nutzfahrzeuggeschäft in den nächsten fünf Jahren einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in die Digitalisierung.

Wie sich das Geld auf die Töchter MAN und Scania verteilt, wollte Renschler nicht sagen. Insgesamt arbeiteten bei den beiden Herstellern derzeit rund 300 Beschäftigte an digitalen Innovationen und neuen Geschäftsmodellen.

Der skandalgeschüttelte Mutterkonzern VW setzt auf solche Zukunftsthemen – auch für die Zeit, wenn die leidige Dieselaffäre irgendwann überwunden sein wird.

Um Vernetzung und automatisiertes Fahren auf der Straße zu testen, beteiligen sich Scania und MAN ebenso wie Daimler oder Volvo derzeit an einem europaweiten Projekt der niederländischen Regierung namens "European Truck Platooning Challenge":

Dabei fahren jeweils zwei oder mehr Lastwagen teilautomatisiert Kolonne. So sollen Dieselverbrauch und CO2-Ausstoß reduziert werden.

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