Mark Schneider Neuer Nestle-Chef will Gewinn steigern und prüft Zukäufe

Nestle setzt sich ein neues mittelfristiges Gewinnziel. Bis 2020 soll die bereinigte Ergebnismarge des Unternehmens mit Marken wie Maggi oder Nescafe auf 17,5 bis 18,5 Prozent steigen.

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Der Geschäftsführer von Nestle, Mark Schneider Quelle: dpa

Der neue Nestle-Chef Mark Schneider will den weltgrößten Nahrungsmittelkonzern profitabler machen. Bis 2020 soll die bereinigte Ergebnismarge des Unternehmens mit Marken wie Maggi oder Nescafe auf 17,5 bis 18,5 Prozent steigen, wie die Schweizer am Dienstag mitteilten. Im Vorjahr lag sie bei 16 Prozent. Um das neue Ziel zu erreichen, will Schneider Wachstumsbereiche wie Kaffee, Tier- und Säuglingsnahrung und Wasser ausbauen. Zudem setzt der ehemalige Chef des hessischen Fresenius-Konzerns auf das Gesundheitsgeschäft, das Nestle als weiteres Standbein aufbaut. Im Gegenzug will sich das Unternehmen von weniger rentablen Bereichen trennen. "Um den immer rascher werdenden Veränderungen im Markt gerecht zu werden, verschärfen wir unseren Fokus auf Innovation, operative Effizienz und Portfoliomanagement."

Nestle will seinen Gewinn auch mit Hilfe eines milliardenschweren Sparprogramms steigern. Bis 2020 plane der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern nachhaltige Kostensenkungen zwischen zwei und 2,5 Milliarden Franken, sagte Nestle-Finanzchef Francois-Xavier Roger am Dienstag auf einer Investorenpräsentation in London.

Mit dem neuen Ergebnisziel orientiert sich Nestle an wichtigen Wettbewerbern: Unilever mit Marken wie Knorr oder Dove strebt bis 2020 eine Rendite von 20 Prozent an, der Joghurthersteller Danone über 16 Prozent. Die Zielvorgabe von Nestle erscheint nach Ansicht von Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy "nicht überambitioniert". Viele Investoren dürften dies aber dennoch als Bestätigung der bisherigen Strategie sehen. Die Nestle-Aktie legte vorbörslich um 0,5 Prozent zu.

Einige Experten hatten zuvor vor einer zu ehrgeizigen Gewinnvorgabe gewarnt. Denn Nestle muss investieren, um sich gegen die wachsende Konkurrenz durch kleinere lokale Anbieter zu wappnen und schlecht laufende Bereiche auf Vordermann zu bringen. Dem Konzern machen die veränderten Ernährungsgewohnheiten der Konsumenten zu schaffen, die vorstärkt auf frische Nahrungsmittel setzen.

Bis 2020 will Nestle diese Wachstumsdelle ausmerzen: Das organische Umsatzwachstum soll dann wieder wie in früheren Zeiten im mittleren einstelligen Bereich liegen, bekräftigten die Eidgenossen. Im ersten Halbjahr lag es bei 2,3 Prozent.

Verstärkt wird der Druck auf den neuen Chef durch den Einstieg eines rebellischen Investors vor einigen Monaten: Die von Daniel Loeb geführte Investmentfirma Third Point hatte zu Beginn des Sommers mit Forderungen nach einem Aktienrückkauf, höheren Gewinnen und einem teilweisen Firmenumbau für Schlagzeilen gesorgt. Daraufhin hatte Nestle im Juni für die nächsten drei Jahre ein Aktienrückkaufprogramm für bis zu 20 Milliarden Franken angekündigt. Dieses solle nun gleichmäßig auf drei Jahre verteilt werden und nicht mehr wie zuvor geplant schwerpunktmäßig ab 2019 stattfinden. Ebenso setzt Nestle weiterhin auf Zukäufe. Konkrete Ankündigungen dazu gab es vorerst nicht.

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