Merck & Co. Alzheimer-Mittel floppt in Studie

Kein Durchbruch in der Alzheimer-Behandlung: Der US-Konzern Merck & Co. stellt die Entwicklung eines Präparats ein, nachdem es in Studien schlecht abschnitt.

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Der US-Konzern hält nicht länger an der Entwicklung des Präparats Verubecestat fest. Quelle: dpa

Frankfurt Der US-Pharmakonzern Merck & Co. hat bei der Entwicklung eines Alzheimer-Medikaments einen Rückschlag erlitten. Merck werde eine fortgeschrittene Studie mit dem Mittel Verubecestat beenden, da es unwahrscheinlich sei, dass es wirke, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. In der Studie war das Mittel an Patienten im frühen Stadium der Erkrankung getestet worden. Vor einem Jahr war bereits eine Studie mit dem gleichen Wirkstoff bei Patienten mit leichter bis mittlerer Alzheimererkrankung gescheitert. Bei der Erforschung von Alzheimer-Medikamenten reiht sich Merck & Co. damit in eine Reihe von Misserfolgen ein.

Nach Angaben des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen vfa ergab eine 2014 veröffentlichte Untersuchung über die von 2002 bis 2012 in klinischen Studien erprobten Medikamente eine Misserfolgsquote von 99,6 Prozent. In den vergangenen Jahren sei das nicht anders gewesen. Der US-Pharmariese Pfizer hatte im vergangenen Monat erklärt, die Erforschung neuer Medikamente gegen Alzheimer und Parkinson aufzugeben. US-Rivale Eli Lilly musste mit seinem Mittel Solanezumab bereits mehrere Rückschläge verdauen. Zuletzt musste Lilly eingestehen, dass das Mittel die Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit von Patienten mit milden Symptomen nicht verlangsamen konnte.

Trotz jahrzehntelanger Forschung konnte bislang noch kein Mittel gegen Alzheimer gefunden werden. Die gegenwärtigen Medikamente können die Symptome der Krankheit lediglich lindern. Weltweit leiden nahezu 50 Millionen Menschen an einer Demenz, Schätzungen zufolge wird diese Zahl bis 2050 auf mehr als 131 Millionen steigen.

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