Mercks Sigma-Aldrich-Kauf EU droht wegen falschen Infos mit Strafe

Dem Pharma- und Chemiekonzern Merck steht unter Beobachtung der EU-Kommission: Beim Zukauf des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich sollen falsche Angaben gemacht worden sein. Nun droht dem Unternehmen eine hohe Geldstrafe.

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Die Firma soll wichtige Informationen über ein Innovationsprojekt vorenthalten haben, lautet der Vorwurf der EU-Kommission. Quelle: Reuters

Brüssel Die EU-Kommission wirft dem Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck falsche Angaben beim Kauf des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich vor und droht deshalb mit einer Geldbuße. Vorläufigen Ergebnissen zufolge habe Merck bei der Anmeldung der Übernahme in Brüssel wichtige Informationen über ein Innovationsprojekt vorenthalten, teilten die Wettbewerbshüter am Donnerstag mit. Das Projekt sei eng mit dem zu veräußernden Geschäft verbunden gewesen und hätte eine erhebliche Steigerung des damit erzielten Umsatzes bewirken können. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohte die EU-Kommission Merck mit einer Geldbuße von einem Prozent des Jahresumsatzes, was auf die Merck-Zahlen für 2016 mit rund 150 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Merck wollte sich zu den Anschuldigen aus Brüssel zunächst nicht äußern. Die Übernahme von Sigma-Aldrich von 2014 für rund 17 Milliarden Dollar war der größte Zukauf der Firmengeschichte.

Die EU-Kommission warf zudem dem US-Industrieriesen General Electric falsche Angaben bei der Übernahme des dänischen Windenergie-Unternehmens LM Wind Power sowie dem japanischen Elektonik-Konzern Canon beim Kauf von Toshiba Medical Systems vor. Auch diesen beiden Firmen drohen Strafen von bis zu einem Prozent des Jahresumsatzes.

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