Merkel, Putin, Trump & Co. Wie viel Beinfreiheit genießen die Staatschefs?

Mit allen Tricks pressen Fluglinien ihre Flieger voll. Für den normalen Fluggast schwindet der Komfort. Aber wie fliegt eigentlich die Politik-Elite? Ein Überblick über Fluggewohnheiten, Flieger und Beinfreiheiten.

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US-Präsident Donald Trump reist in der Air Force One Quelle: dpa Picture-Alliance

Es wird eng an Bord. Nahezu alle großen Fluglinien haben in den vergangenen 20 Jahren ihre Flieger deutlich dichter bestuhlt. Immer mehr Passagiere sollen in die Jets passen. Dahinter steckt wirtschaftliches Kalkül und ein harter Konkurrenzkampf. Für die Passagiere, die sich über billige Flüge freuen, bedeutet das einen enormen Komfortverlust. Mit dem Ticketpreis schrumpft der Freiraum, analysiert die WirtschaftsWoche in ihrer aktuellen Titelgeschichte (Ausgabe 30).

Glück haben da all jene, die nicht auf den knappen Platz in der Economy-Class angewiesen sind. Neben den Chefs der Konzernriesen ist das die Politik-Elite. Staatschefs wie Angela Merkel, Wladimir Putin und Donald Trump sind schließlich keine Standardreisenden. Ihre Fluggewohnheiten unterscheiden sich teils drastisch - und die Beinfreiheit gehört selten zu ihren Problemen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel

Beim Flughafen ist Angela Merkel konventionell. Die Kanzlerin fliegt in Berlin (noch) von Tegel aus. Allerdings besteigt sie ihren Regierungsflieger im militärischen Teil des Flughafens, an der Avenue Jean Mermoz. Dort geht vieles unkomplizierter, der Check-In durch Beamte des Bundesverteidigungsministeriums ist kurz und höflich, meist läuft man direkt auf das Rollfeld.

Dort warten allerdings manchmal Schwierigkeiten. Die Flugzeugflotte der Regierung, auf die Angela Merkel neben anderen Vielfliegern wie dem Außenminister vertraut – die sogenannte „Weiße Flotte“ mit acht Flugzeugen - gilt als komplett überlastet und störungsanfällig. Mehrfach schon musste sie am Boden bleiben, auf einer Fernreise vorvoriges Jahr mussten sich sogar Kanzlerin, Delegation, Vorstandschefs, Sicherheitsbeamte und Medien deswegen alle in eine kleine Maschine zwängen, also wie in der Economy, ohne jeden Sichtschutz. Das war ganz gemütlich, passte aber irgendwie nicht so recht zu einer Regierungschefin.

Auch deswegen will die Bundeswehr nun einen weiteren Airbus für die Flotte kaufen, natürlich erneut versehen mit VIP-Ausstattung, also Kanzlerinnenschlafzimmer, Dusche und Raketenabwehrsystem. Im vorderen Teil der Maschine befinden sich elegant ausgestattete Besprechungsräume für vertrauliche Gespräche, natürlich abhörsicher.

Für mitreisende Journalisten geht es weniger luxuriös zu. Sie sitzen ganz hinten in engen Reihen im Flieger, obwohl sie als Einzige einen – wenn auch reduzierten – Ticketpreis zahlen. Immerhin erhalten sie dafür Business-Class-Essen der Lufthansa und auch entsprechend schön gestaltete Toilettentäschchen. Das Entertainmentprogramm hingegen ist nicht kanzlerinnenwürdig: Es handelt sich dabei nur um wenige Filme, die zudem nicht häufig gewechselt werden.

Gregor Peter Schmitz

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