Nach der Monsanto-Übernahme Bayer will mit umstrittenen Methoden brechen

Nach dem Kauf des US-Riesen Monsanto will Bayer seinen Kunden in Europa laut einem Bericht kein Gen-Saatgut aufzwingen – auch nicht über Umwege. Der Dialog mit Kritikern soll intensiviert werden.

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Nach der Fusion will der Leverkusener Pharma-Konzern mit den umstrittenen Methoden des US-Saatgutriesen brechen. Quelle: AP

Berlin Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern Bayer will nach der Fusion mit dem US-Unternehmen Monsanto mit dessen umstrittenen Methoden im Saatgutgeschäft brechen. „Wir wollen Monsanto nicht übernehmen, um genveränderte Pflanzen in Europa zu etablieren“, sagte Bayer-Chef Werner Baumann im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“.

Wenn die Gesellschaft gentechnisch verändertes Saatgut ablehne, akzeptiere Bayer dies. „Und wir werden nicht über Umwege versuchen, etwas anderes durchzudrücken.“

Monsanto habe zu Beginn des Jahrzehnts versucht, die Einführung von genveränderten Pflanzen in Europa gegen große Widerstände voranzutreiben und sei dabei zu wenig auf Bedenken eingegangen. „Dieser Schuss ist nach hinten losgegangen.“ Unter seiner Führung solle damit Schluss sein, kündigte der Manager an. „Wir bei Bayer haben einen partnerschaftlichen Ansatz, mit unseren Kunden und allen gesellschaftlichen Gruppen umzugehen.“ Nach diesem Maßstab werde man auch das kombinierte Saatgutgeschäft führen. Außerdem werde auch er persönlich den Dialog mit Kritikern stärker suchen.

Die Übernahme von Monsanto ist die teuerste, die ein deutsches Unternehmen jemals gewagt hat. Rund 66 Milliarden Dollar will Bayer für den Saatgutanbieter zahlen. Allerdings müssen der Übernahme noch die Wettbewerbshüter in etwa 30 Ländern zustimmen.

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