Die wirtschaftlichen Folgen der schweren Explosion mit mindestens zwei Toten beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen sind bislang unklar. Eine Sprecherin erklärte am Dienstag, für eine Abschätzung des Schadens sei es noch zu früh. Bei der Produktion gibt es infolge der Explosion vom Montag Einschnitte. Vermisst werde weiterhin noch eine Person. Die Zahl der Schwerverletzen liege inzwischen bei acht. Die Ursache der Explosion ist noch immer völlig unklar. Nach dem Brand an einer Rohrleitung des Nordhafens war es zu der Explosion gekommen. In der Folge brannten nach BASF-Angaben Rohrleitungen mit Ethylen und Propylen. Ethylen werde unter anderem zur Herstellung von Dämmstoffen und Lösemitteln verwendet, Propylen komme bei der Produktion von Autolacken, Dispersionen und Klebstoffen zum Einsatz.
Die BASF
Der Chemiekonzern BASF beschäftigte Ende 2015 weltweit mehr als 112.000 Menschen. Gegründet wurde das Unternehmen 1865 vom Leuchtgasfabrikanten Friedrich Engelhorn mit Partnern. Die Aktiengesellschaft „Badische Anilin- & Soda-Fabrik“ (BASF) sollte aus Steinkohlenteer synthetische Farbstoffe gewinnen. Es folgte der Aufstieg zum weltgrößten Chemiekonzern. Die Bandbreite der BASF reicht heutzutage von Chemikalien, Kunststoffen, Veredlungsprodukten und Pflanzenschutzmitteln bis zu Öl und Gas. Vorstandschef ist seit 2011 Kurt Bock.
Da die Rohstoffversorgung noch unterbrochen sei, blieben die sogenannten Steamcracker heruntergefahren, teilte das Unternehmen mit. Rund 20 weitere Anlagen seien in der Folge ebenfalls heruntergefahren worden oder liefen im Teillastbetrieb. Analyst Thorsten Strauß von der Landesbank NordLB geht davon aus, dass die finanziellen Belastungen sich in Grenzen halten dürften. Die Schäden sollten größtenteils versichert sein, erklärte er. Die Anleger am Aktienmarkt blieben denn auch gelassen: Der Aktienkurs von BASF machte am Dienstagvormittag sein Vortagesminus weitgehend wett. Zuletzt stieg der Kurs um mehr als ein Prozent.