Frankfurt Der kanadische Düngemittelhersteller Potash plant nach einer Übernahme von K+S Insidern zufolge keine Eingriffe in die Geschäftstätigkeit des deutschen Konkurrenten. Potash habe K+S schriftlich mitgeteilt, dass man gerne einen konstruktiven Dialog suchen würde, sagten mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Sonntagabend. Der Unternehmenssitz von K+S in Kassel solle Europazentrale einer gemeinsamen Gesellschaft werden. Potash wolle den geplanten Zukauf freundschaftlich angehen.
Es gehe nicht darum, Personal oder Kosten einzusparen oder operative Änderungen vorzunehmen, sondern vielmehr um eine Positionierung als gemeinsames starkes Unternehmen. Potash sehe Ergänzungen in Produkten und Regionen. Das gelte nicht nur für den Kalibereich. Auch das Salzgeschäft, in dem die Nordhessen Weltmarktführer sind, sehe Potash als attraktiv und stark an. Potash wolle keine Werke schließen. Auch das neue Kali-Minenprojekt von K+S in Kanada solle ausgebaut und fortgeführt werden. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" hatte ähnliche Details vorab aus ihrer Montagausgabe berichtet.
Insidern zufolge haben sich die Vorstandschefs beider Unternehmen im Februar getroffen, um erstmals über einen Zusammenschluss zu sprechen. Potash habe Ende Mai K+S einen schriftlichen Übernahmevorschlag übermittelt.
Potash wollte sich ebensowenig zu den Informationen äußern wie ein K+S-Sprecher. Am Donnerstagabend war bekannt geworden, dass sich Potash den kleineren Rivalen aus Deutschland einverleiben will. K+S wird mit der Sache vertrauten Personen zufolge dabei mit nahezu acht Milliarden Euro bewertet. Pro Aktie liege der Vorschlag bei 41 Euro, hatte ein Insider gesagt.