Moskau Trotz der westlichen Sanktionen gegen Russland übernimmt der größte Ölproduzent des Landes, Rosneft, rund 30 Prozent am Ölförderer North Atlantic Drilling (NADL). Das norwegische Unternehmen erklärte am Freitag in Oslo, Rosneft bezahle für die NADL-Anteile 9,25 Dollar je Stück in bar. Außerdem übernehme NADL 150 Bohranlagen, für die mit Rosneft neue Fünf-Jahres-Verträge abgeschlossen worden seien. Die Pläne waren erstmals im Mai bekanntgeworden.
Rosneft erklärte in Moskau, der Deal solle bis Ende des Jahres unter Dach und Fach sein. Mit der Beteiligung an NADL bauen die Russen ihre Geschäfte in Norwegen aus. Vor wenigen Tagen hatte der Ölkonzern schon mit der norwegischen Statoil die Erkundung neuer Ölfelder begonnen. Im Nordpolarmeer bohren beide Unternehmen bis zu 1500 Meter tief nach Öl und Gas.
Sowohl der staatlich kontrollierte Rosneft-Konzern als auch sein Chef Igor Setschin stehen auf den Sanktionslisten der USA und der EU wegen des Ukraine-Konflikts. Norwegen hatte sich den EU-Sanktionen angeschlossen. Zwar sollen die Strafmaßnahmen bestehende Gemeinschaftsprojekte nicht stoppen. Allerdings soll Rosneft der Zugang zu westlichen Finanzquellen und zu Technologie zur Ölförderung in Tiefsee und Arktis verwehrt werden.